Mittwoch, 27. Januar 2016

Chapmans Peak Caravanpark



Life is good in Cape Town

Nach einem Abstecher in die Cederberge, wo es 42 Grad heiß war, wollte ich schnell wieder an die kühlere Küste. Es ist zur Zeit außergewöhnlich heiß und trocken, man sieht praktisch jeden Tag Buschfeuer. Als nächstes bin ich zum Cape Columbine N.R. bei Paternoster gefahren und zwei Tage geblieben, da hat es schöne einzelne Stellplätze direkt am Atlantik.
Dann bin ich nach Langebaan und wollte in der Lagune eigentlich ein paar Tage kitesurfen. Da aber keiner der Campingplätze Hunde erlaubt, bin ich weitergefahren in Richtung Kapstadt. Überhaupt ist es schwierig Campings zu finden, wo Hunde willkommen sind. Und in Südafrika in bewohntem Gebiet wild zu Campen ist keine gute Idee. Die Südafrikaner haben zwar auch viele Hunde, aber die gehen nicht mit ihren Hunden in die Ferien. Die meisten sind Wachhunde die nur immer auf dem Hof sind.
In Kapstadt bin ich dann gleich zum Chapmans Peak Caravanpark in Noordhoek gefahren. Dort hat Peter, den ich vom Brüggli Camping in Zug kenne, seinen Unimog und die Vespa. Er ist jeweils vom November bis April hier auf dem Camping und eigentlich wollten wir jetzt ein, zwei Monate gemeinsam Unterwegs sein. Doch wegen einer Änderung in den Visabestimmungen, ist er letztes Jahr zulange im Land gewesen und darf jetzt ein Jahr nicht einreisen.
Chapmans Peak Caravanpark ist wie eine kleine Farm mit ein paar Kühen, Pferden, Hühner, Pfaue, Schildkröten usw. Und nach meinem Campingführer der einzige im Raum Kapstadt in dem Hunde einigermaßen willkommen sind. Da aber vor einiger Zeit Hunde ein paar Hühner gefressen haben, brauchte es auch ein bisschen gutes Zureden, dass ich auf den Camping konnte. Hier fühle ich mich sehr wohl und bleibe sicher noch ein paar Wochen. Das Meer mit dem langen weiten Sandstrand von Noordhoek ist zwar etwa 3km entfernt, aber sonst hat es alles. Im Farm Village das gleich in der Nähe liegt, gibt es ein Restaurant, ein Pub, eine Sushibar, eine Bäckerei und ein Café. Einen Park wo ich jeweils mit Cindy spazieren gehe gibt es auch und zwei große Einkaufszenter sind auch nur ein paar Kilometer entfernt. Da fahre ich dann jeweils mit der Vespa von Peter hin, die er mir zur Verfügung gestellt hat.
Und mit Els und Marc aus Belgien mit ihrem Boxerhund Bixx habe ich super Nachbarn, die auch noch bis Mitte Februar da bleiben. Die sind mit ihrem 45 Jahre alten Mercedes Lastwagen, einem alten Feuerwehrauto,  von Belgien bis Kapstadt gefahren. Sie sind schon ein Jahr unterwegs und alles der Westküste von Afrika entlang gefahren und wollen dann die Ostküste wieder zurück hochfahren. Mit Marc mache ich jetzt ab und zu einen Ausflug ins Zentrum oder sonstwo hin.
Und zweimal habe ich auch schon Walti ud Margi getroffen. Walti ist der Bruder vom Mann meines Gottis und lebt schon etwa 40 Jahre in Südafrika.
Jetzt bin ich gerade für ein paar Tage auf der Garden Route unterwegs. Ich habe eine Visa Verlängerung beantragt und musste dafür an ein Meeting nach George, das 450km östlich von Kapstadt liegt. Ich musste zuerst ein etwa 10 seitiges Onlineformular ausfüllen und jetzt noch diverse Unterlagen abgeben und die Fingerabdrücke nehmen lassen. Antwort ob es mit der Verlängerung um weitere 3 Monate geklappt hat, erhalte ich erst in 4 bis 8 Wochen.
Nun fahre ich langsam mit einer oder zwei Übernachtungen unterwegs zurück nach Cape Town.

Montag, 4. Januar 2016

Namibia / Südafrika

Auf der Gecko Farm bin ich zwei Tage geblieben, meistens in der Nähe des Pools. Dabei habe ich auch wieder Kirstin getroffen, die ich unterwegs mit ihrem Fahrrad überholt hatte. Sie will in einem Monat von Windhoek nach Capetown fahren, bei der Hitze und den zum Teil tiefen Sandpisten keine leichte Aufgabe. Am zweiten Abend haben wir dann noch einen Game Drive gemacht und dabei viele Bergzebras, Kudus, Oryx, Springböcke und Steinböcke gesehen. Weiter ging es dann nach Lüderitz an die Küste, wo ich über Weihnachten auf dem Shark Island Camping geblieben bin. Es hatte praktisch keine anderen Gäste, weil da immer ein sehr starker kalter Wind weht. Ich fand das nach den zuletzt heißen Tagen im Landesinnern richtig angenehm. Am 25. bin ich von Paul, einem pensionierten Südafrikaner der einen alten Mercedes Lastwagen sehr cool zum Wohnmobil umgebaut hat, zum Truthahnessen eingeladen worden. Es war lecker und gemütlich, nur Cindy hat die Innereien und Reste die sie bekommen hat irgendwie schlecht ertragen.
Danach bin ich weiter Richtung Fish River Canyon gefahren und habe unterwegs nochmal übernachtet in Seeheim. Beim Fish River Canyon habe ich mir und Cindy dann einen klimatisierten Bungalow gegönnt, da es wieder brutal heiß war. Es war herrlich im runtergekühlten Raum zu schlafen. Aus Neugier machte ich eine Klappe in der Wand auf, um zu sehen was dahinter ist. Es Waren die Sicherungen und ein riesiger Gecko, der dann aber sofort im Strohdach verschwand. Am Abend bin ich dann noch zum Canyon gefahren, dem größten von ganz Afrika.
Weiter gings zur Grenze nach Südafrika welche dem Orange River entlang läuft. Ich wollte die Grenze bei Sendelingsdrif überqueren, wo man eine kleine Fähre über den Fluss nehmen muss. Die Grenzformalitäten waren ziemlich schnell erledigt. Auf der Namibiaseite zuerst den Pass abstempeln, dann über den Fluss, dann im ersten Gebäude zuerst die Fähre bezahlen. Im nächsten Gebäude war dann die Grenzbeamtin die den Einreisestempel machen sollte. Sie wollte wissen wo denn der Ausreisestempel der Schweiz sei und ob ich noch einen anderen Pass hätte. Ich musste ihr dann erklären, dass es in Europa keinen Stempel gibt bei der Ein- und Ausreise aus einem Land. Dann gings zum nächsten Schalter zur Polizei, der den Führer- und Fahrzeugausweis sehen wollte. Vom Carnet des Passages hatte er keine Ahnung, ich musste im alles zeigen, was er ausfüllen musste und welcher Coupon er behalten musste. Das Carnet des Passages ist nebst dem Pass das wichtigste Dokument überhaupt zum Reisen in Afrika. Wenn da von einem Land zum Beispiel der Ausreisestempel fehlt, dann gilt das Fahrzeug nicht als ausgeführt. Dann musst du unter Umständen eine Importsteuer bezahlen, die dem anderthalbfachem des Fahrzeugwertes entspricht. Darum musst du beim Carnet wirklich genau schauen, dass die sehr schlecht ausgebildetrn Beamten alles richtig machen. Da keiner in Büffel reingeschaut hat und Cindy gesehen hat, habe ich sie auch nicht erwähnt und einfach durchgeschmuggelt.
Als erstes gings dann in den Richtersveld Nationalpark rein, der nur mit 4x4 Fahrzeugen zu befahren ist. Nächste Station war Port Nolloth an der Küste, wo ich zwei Tage geblieben bin und die Vorräte wieder aufgestockt habe. Dann gings weiter alles der Küste entlang zum Namaqua Coast Nationalpark der sehr abgelegen ist und in dem es nur eine zum Teil tiefe kleine Sandpiste entlang der Küste hat. Büffel war in seinem Element. Den Reifendruck habe ich auf 1.2 bar abgelassen und den 4x4 Antrieb zugeschaltet und an den ganz tiefen Stellen auch noch die Differenzialsperre zugeschaltet.  Ist schon cool, wo der trotz seiner 4 Tonnen Gewicht noch locker durchfährt. Unterwegs habe ich dann Alia und Xavier wiedergetroffen, ein amerikanisch spanisches Pärchen, das ich schon im Fish River Canyon gesehen habe. Sie sind mit ihrem 40 Jahre alten Landrover von Spanien aus alles der Westküste von Afrika runtergefahren. Zusammen sind wir dann durch den Nationalpark gefahren und haben uns einen schönen Übernachtungsplatz gesucht, wo wir zusammen auf das neue Jahr angestoßen haben.
Jetzt bin ich seit drei Tagen in Lamberts Bay, das etwa 300km nördlich von Capetown liegt. Habe ein paar Unterhaltsarbeiten an Büffel gemacht, der sich trotz den zum Teil harten Wellblechpisten, die das Fahrzeug extrem beanspruchen, sehr gut gehalten hat.
Morgen geht's dann langsam weiter in die Cederberge.