Donnerstag, 6. Dezember 2018

Baja California / Mexiko

Reiseetappen seit letztem Blogeintrag:
Santa Fe-Gallup-Quartzsite-Calexico-MEXIKO-La Bufadora-San Quintin-Cativina-Bahia Los Angeles-Guerrero Negro-San Ignacio-Laguna San Ignacio-Mulege-Ciudad Constitution-La Paz-Todos Santos-Los Barriles

Es traf ein, was wir zu hoffen kaum gewagt hatten: Der Reifenwechsel in Santa Fe hatte reibungslos geklappt und wir konnten unser nächstes Ziel, Quartzsite, anpeilen. Dies ist ein schräger Ort in der Wüste Arizonas und hat grundsätzlich nichts zu bieten. Dennoch haben viele amerikanische und kanadische Rentner diesen Platz zum Überwintern auserkoren. So gibt es dort unzählige RV-Parks, die jedoch hauptsächlich auf Langzeitgäste ausgerichtet sind. Supermarkt und Restaurants gibt's kaum. Diese werden jeweils in Zelten für die Wintermonate aufgebaut. Im Sommer wird es wohl wie ausgestorben sein.
Nach drei Übernachtungen unter Rentnern haben wir uns für den Grenzübergang zu Mexiko bei Calexico entschieden. Die Grenzformalitäten verliefen Dank unseren profunden Spanischkenntnissen problemlos. Keine Ahnung warum die Grenzbeamten mit uns Englisch sprachen...

Kaum waren wir eine Viertelstunde in Mexiko, wurden wir bereits von der Polizei rausgenommen. Den aufmerksamen Polizistinnen war nicht entgangen, dass wir nicht  angegurtet waren, was natürlich verboten und daher geahndet werden muss. Da konnten wir den Ordnungshüterinnen noch lange erklären - mangels Worten mit Händen und Füssen - dass der Büffel II schon alt ist und daher über gar keine Sicherheitsgurte verfügt. Das liess die beiden Mexikanerinnen aber kalt. Sie bestanden auf die 40 USD Busse, bzw. würden sie auf den Strafzettel verzichten, bezahlen müssten wir aber trotzdem. Cyrill konnte das "Bussgeld" auf die Hälfte reduzieren, indem er ihr einen 20-Dollarschein wieder entzog. Wie sagte uns ein Amerikaner: T.I.M - This is Mexico!

Am nächsten Tag steuerten wir ein Autozubehörgeschäft an und Cyrill hat uns inzwischen fachmännische Sicherheitsgurte montiert. Seither sind wir vorschriftsgemäss mit "Cinturon de Seguridad" unterwegs und brauchen die mexikanische Polizei nicht mehr zu fürchten.

Von Mexiko haben wir bisweilen nur die Baja California gesehen. Eine karge, lebensfeindliche Landschaft, zu 100 Prozent bestehend aus dürren Büschen und riesigen Kakteen. Dafür gibt es schöne Buchten mit türkisblauem, klarem Meer. Klar, dass wir diese Buchten zum Übernachten ansteuern und meist auch mindestens zwei Nächte bleiben, um die traumhafte Kulisse, das warme Meer und die Sonne zu geniessen. Noch sind Spanischkenntnisse nicht gross von Nöten, da es hier viele amerikanische und kanadische Touristen gibt. Wir haben jedoch vor, in der Nähe von Veracruz, wo wir voraussichtlich zwei bis drei Wochen bleiben werden, einen Sprachkurs zu besuchen. Mal schauen, was sich einrichten lässt.

Für am 7. Dezember 2018 haben wir die Fähre von der Baja California zum Festland gebucht. Die Überfahrt soll etwa 16 Stunden dauern. Praktischerweise darf man aber im Camper bleiben. Dies ist mit ein Grund, weshalb wir uns für die lange Strecke entschieden haben. Zuerst wollten wir nur die kurze Strecke buchen, da wir Sämi, seit Cindy nicht mehr da ist, nicht mehr so lange alleine lassen können. Der Kleine trauert ganz heftig um seine geliebte Cindy. Er litt für über zwei Monate so stark unter Durchfall, dass er uns jede Nacht mehrmals in den Büffel II gemacht hat. Zwei Tierarztbesuche brachten leider auch keine Abhilfe. Nach der Antibiotikabehandlung war der Durchfall jeweils wieder da. Da wir langsam das Gefühl hatten, dass das Problem psychischer Natur war, schlief ich für drei Nächte mit Sämi auf dem Bettsofa. Und siehe da, der Durchfall war wie weggeblasen. Seither teilen wir uns das Bett zu dritt. Sämi ist happy und uns warm, vor allem hier in Mexiko.

Im Moment befinden wir uns in Los Barriles, ein Mekka für Kite-Surfer, wo Cyrill sein Können vertiefen wollte. Leider hat es seit drei Tagen überhaupt keinen Wind, so dass wir heute ein Alternativprogramm in Angriff genommen und ein Jetski gemietet haben. Das hat Spass gemacht und wir sind auch nur einmal ins Meer gekippt. Ich  habe es dann dennoch vorgezogen, das Gefährt vorzeitig zu verlassen, damit Cyrill sich noch nach seinem Belieben austoben konnte. Soviel Testosteron verträgt mein zartes Nervenkostüm nicht.

Morgen geht es nun weiter nach La Paz, wo wir die Fähre nach Mazatlan nehmen.


Sonntag, 4. November 2018

USA und mexikanischer Einschlag

Reiseetappen seit letztem Blogeintrag:
Salt Lake City-Bonneville Salt Flats-Holden-Bryce Canyon-Cedar City-Las Vegas-Lake Mead-Grand Canyon-Lake Powell-Monument Valley-Moab-Mesa Verde-Durango-Taos-Santa Fe-Cochiti Lake

Nach der Besichtigung von Salt Lake City fuhren wir weiter zu den Bonneville Salt Flats. Den Mormonentempel in Salt Lake City konnten wir leider nicht besichtigen, da gerade eine wichtige Mormonenversammlung im Gange war, die offenbar nur zweimal im Jahr stattfindet. Dementsprechend hatte es sehr viele Leute und wir entschieden uns, weiterzuziehen. Stadtbesichtigungen sind sowieso immer eine heikle Angelegenheit. Erstens ist es schwierig, sich mit Büffel II durch den Verkehr zu kämpfen und dann auch noch einen passenden Parkplatz zu finden. Zweitens und drittens sind Cyrill und Sämi nicht städtetauglich und viertens stressen mich genau diese drei Faktoren. So fuhren wir also Richtung Bonneville. Dies war ausdrücklich Cyrills Wunsch, da dort offenbar irgendwelche Geschwindigkeitsrennen oder -Tests durchgeführt werden. Ich habe es bis heute nicht ganz verstanden. Man sieht dort eigentlich nichts, ausser riesiger Salzseen, Männer die ihre Autos auf eben diesen Salzseen aus jedem erdenklichen Blickwinkel ablichten und einen Souvenirshop. Das wars. Wir übernachteten dann irgendwo im Nirgendwo um am nächsten Tag Richtung Bryce Canyon zu fahren. Dort fanden wir einen wunderschönen Stellplatz im North Campground ganz in der Nähe der Panoramastrasse, wo sich die beiden Aussichtspunkte Sunrise und Sunset Point befinden. Der Anblick des Bryce Canyon ist atemberaubend. Als wir am nächsten Morgen erwachten, hatte es sogar ein wenig geschneit, was der Landschaft einen besonderen Reiz verlieh.
Unser nächstes Ziel hiess Las Vegas, wo wir im RV Park des Casinokomplexes "Circus Circus" logiert haben. Der Campingplatz war nichts Besonderes, eine Teerwüste mit Blick auf die umliegenden Hotelbunker, unter anderem den goldenen Trump-Tower, was es nicht besser machte. Dafür gehörte ein Schwimming Pool und ein Wasserpark zur Anlage, die wir mitbenutzen durften. Selbstverständlich liessen wir uns einen Besuch des Strips nicht entgehen. Hier reihen sich die Casinohotels aneinander und eines scheint spektakulärer als das andere zu sein. Die Stadt ist, hektisch, verrückt und völlig reizüberflutet. Man muss es sicherlich einmal gesehen haben, aber nicht unbedingt ein zweites Mal herkommen.
Nach Las Vegas fuhren wir weiter nach Boulder City und von dort zum spektakulären Hoover Dam, einem riesigen Staudamm, der den Colorado River staut. Dieses Kraftwerk versorgt ganz Las Vegas und einen Teil Californiens mit Strom.
Am Lake Mead haben wir einen schönen Standplatz direkt am See gefunden, wo wir zwei Nächte blieben. Dieser war allerdings so abgelegen, dass er nur mit off-road-tauglichem Gefährt erreichbar ist.
Als nächstes steuerten wir den Grand Canyon Nationalpark an. Auch hier fanden wir ein wenig Schnee vor, als wir eintrafen. Leider hing auch eine dicke Nebelschicht in der Luft, so dass uns die Sicht auf den Grand Canyon verwehrt blieb. Am nächsten Tag war das Wetter besser und wir machten eine Wanderung zum 1.5 Mile House im Canyon. Die Aussicht muss atemberaubend sein, wenn man schwindelfrei ist. Ich bin es leider nicht. Dies mag mit ein Grund sein, weshalb mir der Grand Canyon wesentlich weniger gut gefallen hat als der Bryce Canyon.
Als wir am Abend zurück im Büffell II waren, klopfte es plötzlich an der Tür. Draussen standen zwei Polizisten, die auf der Suche nach einem Paar aus der Schweiz waren, das sich offenbar am Nachmittag im Visitor Center heftig gestritten hatte und der Mann soll sogar handgreiflich geworden sein. Cyrill war draussen mit dem einen Polizisten, der ihm einige Fragen stellte und seine Hände kontrollierte, während der andere Polizist zu mir in den Camper kam um mir einige Fragen zu stellen und mein Gesicht zu begutachten. Ich war ziemlich verwirrt und er versicherte mir, dass es sich lediglich um eine Sicherheitsmassnahme handle. Da sie sich offenbar davon überzeugt hatten, dass bei uns alles ok war, zogen sie nach etwa fünf Minuten weiter. Die Schweizer Nationalität kann also auch Nachteile mit sich bringen.

Auf der Weiterfahrt zum Lake Powell machten wir Zwischenhalt beim Antelope Canyon. Dieser darf nur mit einer geführten Tour der dort ansässigen Navajo Indianer besichtigt werden. Mit unserem Guide hatten wir besonderes Glück. Er zeigte uns die besten Stellen zum Fotos schiessen und schien sich mit Fotoapparaten sämtlicher Marken bestens auszukennen. Er zeigte uns gleich, welche Einstellungen nötig waren, um das beste Ergebnis zu erzielen. Die Formationen und Farben des Antelope Canyons lassen sich schlecht in Worte fassen. Es ist unglaublich, welches Kunstwerk die Natur hier erschaffen hat.

Am Lake Powell, ebenfalls ein riesiger Stausee, haben wir zwei Nächte verbracht, bevor wir weiterzogen zum Monument Valley. Dort haben wir zwei Nächte auf einem wunderschönen Campingplatz, eingebettet in die roten Felsen, verbracht. Es war wieder Mal Zeit, Grossreinigung durchzuführen. D.h. Büffel II rauszuputzen, Bettwäsche zu waschen, Kleider zu waschen etc. Da bin ich jeweils froh, funktionierende Maschinen und einigermassen saubere Waschsalons vorzufinden. Das ist leider nicht immer der Fall. Aber hier im Monument Valley war alles perfekt und wir konnten unseren Hygienestandard wieder einmal herstellen.
Am zweiten Tag haben wir mit Büffel II die Rundfahrt durch das Monument Valley mit seinen bizarren Felsformationen gemacht. Diese dauert ca. eine Stunde und bietet herrliche Anblicke auf die braunroten Felsformationen. Auch hier ist es ratsam, mit einem geländetauglichen Fahrzeug unterwegs zu sein, sonst muss man eine geführte Tour buchen.

Es folgten zwei weitere freie Übernachtungen in Moab, von wo aus wir den Arches NP besichtigten und danach weiterfuhren zum Mesa Verde NP. Dort kann man Klippenbauten indianischer Kulturen bestaunen. Rund 30 Ruinen blieben in den Schluchten des Parks erhalten. Allerdings waren wir etwas spät in der Saison, so dass vieles bereits geschlossen  und nicht mehr zugänglich war.

Wir haben einen Zwischenhalt in Durango auf einem Campingplatz eingelegt, bevor wir weiter nach Taos fuhren. Taos befindet sich bereits im Bundesstaat New Mexiko und der mexikanische Einfluss ist gut spürbar. Die meisten Häuser sind im sogenannten Adobe-Baustil erbaut, der aus der indianischen Kultur stammt. Sehenswert ist vor allem das Taos Pueblo, eine rund 800 jährige, fünfstöckige Wohnstadt der Taosindiander, eben in diesem Adobe-Baustil erbaut. Noch heute wird das Pueblo von Taos-Indianern bewohnt, wenn auch zugleich touristisch vermarktet.
Wir haben uns ein Fry-Bread gegönnt, ein frittierter Fladen, den wir in einer kurzerhand zum Mini-Restaurant umfunktionierter Wohnung einnehmen durften.

Seit dem 30. Oktober sind wir in Santa Fe. Diese Stadt gefällt mir sehr gut. Sie ist übersichtlich, gemütlich, absolut stressfrei, mit vielen schönen Cafés und Geschäften und unzähligen Galerien. Im Stadtkern darf ebenfalls nur im Adobe-Baustil gebaut werden.
Die erste Nacht haben wir auf einem Campingplatz verbracht, der sehr gemütlich und gepflegt war. Leider sind die Campingplätze immer recht teuer, so um die 47 USD pro Nacht, so dass es unser Budget sprengen würde, diese zu oft aufzusuchen. Die zweite Nacht verbrachten wir daher auf dem Parkplatz des Visitor Centers und weitere vier Nächte auf dem Campground des Cochiti Lake etwas ausserhalb von Santa Fe, der durch die US Army betreut wird.
Büffel II benötigt neue Pneus. Selbstverständlich sind diese nicht einfach zu kriegen, weil sehr speziell....Cyrill konnte nun im Internet passende ausfindig machen und die sollten anfangs nächster Woche zu einer Garage in Santa Fe geliefert werden, wo sie dann auch montiert werden.

Sofern mit den neuen Reifen alles klappt, wie wir uns das vorstellen, sollten wir unsere Reise ca. Mitte nächste Woche fortsetzen können. Das nächste Ziel ist Quartzsite, ein verrückter Ort mitten in der Wüste Arizonas, wo kanadische und amerikanische Rentner den Winter verbringen.





Sonntag, 7. Oktober 2018

Yellowstone


Vancouver und Umgebung/ USA

Vancouver
Old Faithful, Yellowstone
Wapiti, Yellowstone

Cindy



Vancouver und Umgebung / USA

Reiseroute seit letztem Blogeintrag:
Tofino-Victoria-Sooke (French Beach P.P.) Vancouver-Langley-Whistler-Sqamish und immer wieder Vancouver...- USA: Nissqually-Portland-Fairfield-Craters of the Moon N.P.-Yellowstone N.P.-Jackson Hole-Saint Charles-Salt Lake City

Nach Tofino führte uns die Reise weiter nach Victoria, wo wir unter anderem die zauberhafte Chinatown besichtigt haben. Am nächsten Tag fuhren wir weiter zum French Beach Provincial Park. Da seit mehreren Tagen ein Warnsignal aufleuchtete, dass etwas mit den Bremsen nicht stimmte, wollte Cyrill mal an Büffel II schrauben. Nachdem er das Problem eruiert hatte, wurde der Steyr wieder zusammengeschraubt. Unser nächstes Ziel hiess nun Vancouver, da wir von anderen Reisenden den Tipp erhalten hatten, dass es in Vancouver einen Unimog-Spezialisten gebe, der uns weiterhelfen könne.
Nach der Überfahrt mit der Fähre von Nanaimo nach Vancouver, steuerten wir direkt die Garage von Hans Mross in Langley an. Obwohl er alle Hände voll zu tun hatte, bot er uns seine Hilfe für den nächsten Tag an. Die Nacht durften wir auf seinem Gelände verbringen. Am nächsten Tag schauten sich die Männer den Schaden an. Die Ursache war ja bereits bekannt und es stand schnell fest, dass Ersatzteile aus Deutschland bestellt werden mussten. Dies würde 14 Tage beanspruchen. Da wir immer noch mobil waren, stresste uns dies zu Beginn nicht all zu sehr. Optimistisch schmiedeten wir Pläne, wie wir die Zeit überbrücken könnten.
Unter anderem fuhren wir nach Whistler, ein Städtchen, in welchem 2010 die Olympischen Winterspiele stattfanden. Noch heute strotzt es vor sportlichen Angeboten. Solche Orte lösen in mir ein schlechtes Gewissen aus. Es wird in sportlichen Tenues gewalkt, gejoggt, geradelt und führt mir unerbittlich meine schon länger andauernde sportliche Pause vor Augen....Cyrill jedoch meinte, es sporne ihn an, selber auch wieder mehr zu tun. Bei mir bleibt diese Wirkung leider aus.
Nach Whistler machten wir einen kleinen Abstecher nach Squamish und Cypress Mountain, wo im Winter fleissig Ski gefahren wird. Danach gings weiter nach North Vancouver, wo wir schon einige Tage zuvor einen Parkplatz entdeckt hatten, wo man gratis übernachten kann. Dort tummeln sich immer wieder Wohnmobile, einige wohnen sogar dauerhaft dort. Da dieser Standplatz erstens gratis, zweitens schön gelegen, direkt am Meer mit Blick auf die Skyline von Vancouver, und drittens die Infrastruktur unschlagbar ist (Walmart, Toiletten, Bäckerei, Dogpark alles zu Fuss erreichbar), mausert er sich schon bald zu unserem zweiten Zuhause. Zum Glück wussten wir das nicht zu Beginn...
So tingelten wir die nächsten Tage zwischen dem Gratis-Standplatz in North Vancouver, dem RV Park am Capilano River (weil man ab und zu duschen und Wäsche waschen muss) und dem Derby Reach Park in der Nähe von Langley (also der Garage) umher. Am 14.9.2018 solle es dann endlich soweit sein: Die Ersatzteile aus Deutschland waren angekommen!! Unglücklicherweise hatte Cindy seit dem Vortag starke Schmerzen beim Gehen, so dass wir noch einen Zwischenstopp beim Tierarzt einlegten, da in der Nähe des RV Parks gerade einer war. Dieser entnahm Cindy eine Gewebeprobe und gab uns Schmerzmittel für sie. Ziemlich gestresst fuhren wir weiter zu Hans, der mit den Ersatzteilen auf uns wartete. Aufgrund des Staus kamen wir allerdings erst spät an und Hans war bereits am Wegräumen. So musste die Reparatur auf den nächsten Tag verschoben werden. Während der Reparatur stellte sich dann heraus, dass es sich zum Teil um die falschen Ersatzteile handelte. So blieb uns nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge Richtung Derby Reach Park zu fahren, ein schöner Regionalpark, direkt am Fraser River.
Eine weitere Woche Wartezeit stand uns bevor. Die Schmerzmittel hatten bei Cindy sehr gut angeschlagen, es war ihr kaum mehr etwas anzumerken. So hegten wir die Hoffnung, dass wir sie noch eine Weile bei uns behalten könnten. Bereits fünf Tage später konnte Cindy jedoch von einer Minute auf die andere nicht mehr aufstehen. Die Hinterbeine kippten ihr immer weg. Es war ein herzzerreissender Anblick, Cindy so hilflos zu sehen. So trafen wir den schweren Entscheid, sie am nächsten Tag von ihrem Leiden zu erlösen. Es war ein fürchterlicher Moment und die Tage danach waren schrecklich, weil sie uns bis heute bei jeder Handlung fehlt. Wir vier waren ein eingespieltes Reiseteam. Sämi hat seine grosse Schwester vergöttert und fühlte sich nur mit ihr zusammen mutig genug, auf andere (grössere) Hunde zuzugehen. Seine Neugier auf andere Hunde zuzugehen ist zwar gross, der Respekt aber noch grösser. So blickte er immer zuerst zurück zu Cindy, wenn ein Hund entgegenkam und schien ihr zuzurufen: "Cindy gömer?!" Und zusammen gingen sie.
Nun sitzen wir irgendwie an einem Tisch mit drei Beinen, alles wackelt ein bisschen. Wir vermissen sie sehr.
Zu allem Überfluss hatte während dieser schweren Zeit noch eine Regenperiode eingesetzt. Es regnete wirklich von morgens bis abends. Als Folge davon schlich sich die Feuchtigkeit in jede Ritze des Campers, Kleider trockneten nicht mehr und das Klopapier löste sich in seine Einzelteile auf. Für mich das schlimmste Klima und nicht selten habe ich von einer trockenen Wohnung geträumt.

Ein kleines Highlight in dieser Zeit war für mich, dass das Treffen mit Sophie, meiner ehemaligen Lehrtochter und Arbeitskollegin bei der Visana, welche einen Sprachaufenthalt in Vancouver macht, geklappt hat. Wir verbrachten zusammen einen gemütlichen Abend im Camper (es hat zur Abwechslung geregnet), obwohl sie einen Moment auf mich warten musste, da ich mich beim Hundespaziergang wieder einmal verirrt hatte. Leider bin ich wirklich mit einem monströs schlechtem Orientierungssinn gesegnet, so dass ich auch schon von der Dusche nicht mehr zum Camper zurückfand und mir Cyrill per Handy die Standnummer mitteilen musste. Zu meiner Entschuldigung lässt sich vielleicht sagen, dass sich die Tannen in Kanada sehr ähneln und als Orientierungshilfe wenig hilfreich sind.
Auf jeden Fall, hat das mit Sophie noch gut geklappt und Cyrill hatte sie netterweise bereits in Empfang genommen.

Am 23.9.2018 hatten wir von Hans Bescheid bekommen, dass die Ersatzteile aus Deutschland angekommen sind. Die Reparaturarbeiten konnten erfolgreich durchgeführt werden und bereits am nächsten Tag konnten wir die Grenze zu den USA passieren.

Unser erstes Ziel war Portland, wo wir Stefan Hammer, einen früheren Leichtathletik-Freund von Cyrill, und seine Familie besuchten. Dort durften wir zwei Nächte verbringen und am Familienleben teilhaben. Dies war besonders spannend, da es uns einen Einblick in den amerikanischen Alltag ermöglichte. Wir erlebten, wie die Kinder mit dem Schoolbus nach Hause gebracht werden und besuchten ein Trainingsspiel von Nolan, dem ältesten Sohn, welcher Mitglied einer American-Football-Mannschaft ist. Da gleichzeitig noch Stefans Eltern aus der Schweiz zu Besuch waren, herrschte ein wildes Sprachgewirr von Deutsch und Englisch. Herzlichen Dank nochmals Shawna und Stefan für die Gastfreundschaft, wir haben es bei Euch sehr genossen!

Weiter führte uns die Reise zum Craters of the Moon NP. Dieser bietet eine bizarre Landschaft aus Vulkangestein und ist in seiner Kargheit wunderschön. Danach fuhren wir weiter zum Yellowstone NP. Dieser ist für mich der bisher schönste Nationalpark. Gerade jetzt im Herbst strahlt er in einer unglaublichen Farbenpracht von Gold, Orange und Grün. Die Landschaft ist derart vielfältig, als würde man mehrere Kontinente durchqueren. Wir sahen Büffelherden, Hirsche, Elche und sogar einen Wolf, was äusserst selten ist.
Eigentlich wollten wir noch länger in den Rocky Mountains verweilen. Da die Wetterprognosen allerdings Schnee und Minusgrade voraussagten, haben wir uns entschieden, direkt den Weg nach Salt Lake City einzuschlagen. Einen Zwischenhalt im Wildwest-Städtchen Jackson Hole hatten wir allerdings noch eingelegt. Dies sollte man auf jeden Fall nicht verpassen, wenn man in der Gegend ist. Hier wird das Cowboy-Feeling noch zelebriert. Die Fusswege sind aus Holz und die Geschäfte sind in Gebäuden im Western-Saloon-Style untergebracht.

Heute Nachmittag werden wir einen Bummel in Salt Lake City einlegen um den berühmten Mormonentempel zu besichtigen.





Mittwoch, 22. August 2018

20'000km später - Kanada Alaska

Reiseetappen seit letztem Blogeintrag:
North Pole-Fairbanks-Nenana-Denali National Park-Trapper Creek-Talkeetna-Wasilla-Anchorage-Bird Creek/Turnaround Arm-Russian/Kenai River-Homer Spit-Kenai-Seward-Matanuska Glacier-Valdez-Tok-Detruction Bay-Whitehorse-Skagway-Teslin Lake-via Cassiar Highway nach Hyder- Meziadin Lake-Lakelse Lake-Prince Rupert-Port Hardy-Telegraph Cove-Campell River-Ucluelet-Tofino

Unser erster längerer Aufenthalt nach dem Dalton-Highway-Abenteuer fand im Denali Nationalpark statt. Dort haben wir eine Bustour gemacht, da es nicht erlaubt ist, mit dem eigenen Auto reinzufahren. Diese dauerte acht Stunden. Leider haben wir nur sehr wenige Tiere gesehen, einen Elch und ein paar Dallschafe, diese allerdings nur mit dem Feldstecher sichtbar. So waren wir von dieser Tour natürlich etwas enttäuscht, zumal das Wetter schlecht war und die Sicht auf den Denali (höchster Berg in Nordamerika) getrübt. Tatsächlich sahen wir dafür beim Wegfahren direkt vor dem Haupteingang des Visitor Centers zwei Elche, ein Muttertier mit ihrem Jungen ganz nah bei unserem Fahrzeug.

In Anchorage haben wir nur einen kurzen Zwischenhalt gemacht, den wir für einen Spaziergang am Pazifik mit den Hunden genutzt haben. Daher kann ich leider nicht beurteilen, ob ein längerer Aufenthalt sich gelohnt hätte.

Da Alaska das Lachsparadies ist, haben wir zwei Nächte am Kenai River verbracht. Der ist unter Anglern offenbar weltberühmt. Cyrill hat uns dann auch tatsächlich einen Red Salmon gefischt, den wir gleichentags grilliert haben und der uns sehr geschmeckt hat. Dieser Campingplatz an der Mündung des Kenai-Russian-River ist ein Traum für passionierte Angler. Wir haben ein deutsches Ehepaar getroffen, das seit vielen Jahren den Urlaub hier verbringt. Dies ist insofern erstaunlich, da es sich bei diesem Campingplatz eigentlich mehr um einen Parkplatz handelt, ein Camper direkt nach dem andern. Die Männer pilgern mit der Anglerausrüstung zum Fluss während die Frauen irgendwas tun. Ich für meinen Teil habe die Zeit genutzt Büffel II herauszuputzen. Wobei es unter den einheimischen Anglern auch viele Frauen gibt. Es handelt sich dabei um ein geschlechts- und generationenübergreifendes Hobby, bzw. den Nationalsport Nr. 1 in Alaska.

Unser nächster Halt machten wir in Homer Spit, einem wunderschönen Ort auf einer dünnen Landzunge, links und rechts das Meer. Dort haben wir drei Nächte verbracht. Cyrill konnte ausgiebig dem Lachsfischen frönen während ich mich tatsächlich zu Fuss (!!!! in Alaska und Kanada eine Seltenheit!!!) ins Dorf aufmachen konnte, um die hübschen Shops anzuschauen, Kaffee zu trinken und Leute zu beobachten. Natürlich hatte es viele Touristen, aber auch einheimische, die ganz wild aufs Lachsfischen sind.
Am Sonntag machten wir uns auf, mit den Hunden zu spazieren. Unser Weg führte uns beim Fishing Hole vorbei, wo natürlich noch viele Fischreste und -eier rumlagen. Plötzlich fiel mir auf, dass Cindy eine Angelschnur nach sich zog. Da stellten wir fest, dass ein Angelhaken in ihrer Lefze feststeckte. Unsere Versuche, den Angelhaken zu lösen, blieben leider erfolglos, so dass wir einen Tierarzt aufsuchen mussten. Die Tierärztin meinte, sie müsse Cindy den Haken unter Narkose herausoperieren. Leider fand sie den Schlüssel zum Narkoseschrank nicht. So teilte sie uns mit, sie werde es ohne Narkose versuchen. Kaum zehn Minuten später war Cindy bereits vom Haken befreit, was die Tierärztin mit der Bemerkung "she is a Rockstar" quittierte. So wurde Cindy eine Operation erspart und Cyrill eine noch höhere Rechnung. Der Sonntagszuschlag war auch so beachtlich.
Am Abend gingen wir in die weltberühmte "Salty Dawg Bar". Am Nebentisch belustigte sich ein in Leder gehüllter Rocker über meine Getränkewahl, ein Glas Weisswein. Die Salty Dawg Bar ist offenbar die Kneipe, in der jeder richtige Kerl ein Bier stemmt. Er erzählte uns, dass er in einem Dorf gegenüber von Homer Spit wohnt, das allerdings so abgelegen ist, dass es nur per Boot oder Flugzeug erreichbar ist. Er ist dort Lehrer und in Homer Spit hat er sein Motorrad mit Seitenwagen deponiert. Mit diesem kurvt er während den Schulferien mit seinem Hund im Seitenwagen durch die Weltgeschichte. Ein wirklich cooler Typ, der uns auch seine Sorge zur derzeitigen US-Regierung kundtat.

Nach drei Tagen auf Homer Spit fuhren wir weiter Richtung Kenai und Soldotna. Irgendwo dazwischen hatten wir einen Halt auf einer Raststätte eingelegt. Plötzlich klopfte es an der Tür und Cyrill verdrehte die Augen, da wir schon befürchteten, es stehe jemand vor der Tür, der uns seine Begeisterung für das "impressive rig" kundtun wolle. (Solche Gespräche verlaufen immer gleich. "I looove your rig!!!" Danach folgt ein Schwall von Fragen über den Dieselverbrauch, zur Motorstärke bis hin zur Tankgrösse etc. etc. Wenn Cyrill jeweils nicht da ist und ich es mir gerade vor Büffel II gemütlich gemacht habe, klemme ich mir ganz schnell ein Buch vor den Kopf, wenn ich Neugierige herumschleichen sehe. Es gurkt mich nämlich an, mich über Büffel II technische Finessen auszutauschen. Zudem mögen mich die Detailfragen meist zu überfordern).
In der Tat stand ein älterer Herr vor der Tür, der nach unseren Reiseplänen fragte. Er teilte uns mit, dass er gerne eine Tradition seiner verstorbenen Mutter, pro Jahr einen Reisenden zu sich nach Hause einzuladen, fortführen möchte. Dies, um uns das "echte" Alsaka zu zeigen. Wir nahmen seine Einladung dankend an und fuhren hinter ihm her zu seinem Haus direkt am Kenai River. Er erzählte uns die Geschichte seiner Eltern, die echte "Homesteader" waren, d.h. freiwillige Siedler, die sich auf Gesuch der US-Regierung in Alaska niedergelassen hatten. Das Grundstück bekamen sie geschenkt, einzige Bedingung war, dass sie ein Haus bauen und Steuern bezahlen mussten. Es war ein sehr interessanter Tag und die Nacht durften wir auf Brad's Grundstück verbringen.

In Seward hatten wir eine Schifffahrt in den Kenai Fijord Nationalpark gebucht, wo wir Killerwale gesehen haben. In Valdez haben wir auf dem Parkplatz bei einer Lachszucht übernachtet. Dort gab es tausende von Lachsen zu sehen, die zum Laichen vom Meer zurückgekehrt waren. Dementsprechend gibt es auch viele andere Tiere zu sehen. Wir haben bei einer Kanufahrt mehrere Seelöwen ganz nah gesehen.

Da wir für am 15.8.2018 die Fähre von Prince Rupert nach Port Hardy gebucht hatten, mussten wir langsam die Reise via Cassiar Highway Richtung Süden antreten. Einen Abstecher nach Hyder, das wiederum in Alaska liegt, hatten wir noch eingelegt, da man dort von einem Holzsteg aus ideal Bären beobachten kann, wenn sie zum Lachsfischen kommen. Wir hatten nach einiger Wartezeit tatsächlich das Glück, einen Grizzly zu Gesicht zu bekommen.
Bemerkenswert dabei fand ich, dass es Cyrill überhaupt nichts auszumachen schien, mehrere Stunden auf einen Bären zu warten, während eine Wartezeit von 10 Minuten an der Kasse bei Walmart ihn an seine Grenzen bringt. Dies obwohl die Erfolgsquote bei Walmart an die Reihe zu kommen bei satten 100 Prozent liegt, bei der Bärenbeobachtung soll sie etwas tiefer sein.

Pünktlich am 14.8.2018 kamen wir in Prince Rupert an, um am nächsten Tag die Fähre zu nehmen. Im Hafen in der Warteschlange zu übernachten kostet tatsächlich 22 CAD. Dies ist in etwa der Preis. den wir normalerweise in Provincial Parks bezahlen.
Die Überfahrt mit der Fähre klappte reibungslos und dauerte 15 Stunden, was für meinen Geschmack etwas zu lange war. Die Landschaft ist zwar wirklich sehr schön aber doch auch irgendwie immer gleich. Die Hunde mussten zudem im Büffel II bleiben. Alle drei Stunden durften wir zu Ihnen, um 15 Minuten Gassi zu gehen, d.h. sich zwischen eng geparkte Autos zu quetschen und an diversen Autoreifen das Bein zu heben.
Am Abend um halb zwölf kamen wir in Port Hardy an, wo wir auf einem Parkplatz übernachtet haben. Gleich am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Telegraph Cove, ein hübsches kleines Örtchen mit 5 permanenten Einwohnern. Bei einer Kanufahrt konnten wir mindesten drei Killerwale beobachten.
Beim morgendlichen Spaziergang am nächsten Tag sind wir im Wald tatsächlich einem Schwarzbären begegnet, der auf einem Baum kletterte. Da ich eine Angsthase bin, finde ich solche Begegnungen aus dem Auto wesentlich entspannter als zu Fuss und meine Knie zitterten entsprechend. Glücklicherweise blieb Cyrill (und vor allem die Hunde!!) ruhig und der Bär wackelte davon.

Von Telegraph Cove aus fuhren wir weiter nach Campell River und Ucluelet. Jetzt sind wir in Tofino, wo wir mit Mühe und Not einen Campingplatz im Overflow ergattert haben, da die Gegend recht touristisch ist und immer noch Hochsaison herrscht.



Samstag, 14. Juli 2018

Yukon und Alaska

Unsere zurückgelegte Route seit dem letzten Blog-Eintrag:
Jasper - McBride - Dawson Creek - Fort Nelson - Muncho Lake - Liard Hot Springs - Watson Lake - Teslin - Whitehorse - Pelly Crossing - Dawson City - Chicken (Alaska) - Tok - Delta Junction - North Pole - Dalton Highway (Arctic Circle / Prudhoe Bay)

Die Weiterfahrt von Jasper bis nach Dawson Creek verlief mehr oder weniger unspektakulär. Wir haben oft auf Recreation Sites in British Columbia übernachtet. Dies sind staatliche Rastplätze, meist sehr schön an einem See gelegen und erst noch kostenlos! Anlässlich einer solchen Übernachtung bot sich uns die Möglichkeit, Büffel II auf seine Mückentauglichkeit zu prüfen. Leider hat er den Test nicht bestanden. In der Nacht schwirrten uns unzählige Mücken um den Kopf und raubten uns den Schlaf. Hatte Cyrill einige Tage zuvor noch posaunt, dass es unmännlich sei, Mückenspray zu benutzen, wäre er in dieser Nacht wohl froh gewesen, wir hätten ein wirksames Mittel gehabt um den Viechern den Garaus zu machen. Auf jeden Fall schlug und klatschte er neben mir im Bett nach den Mücken, dass es Cindy Angst und Bange wurde. Und benutzt nun übrigens Mückenspray.

In Dawson Creek angekommen, hatten wir beschlossen, einen Groomer (Hundefriseur) für Cindy zu suchen, da es sehr heiss war. Drei davon sollte es angeblich in der Stadt geben. Allerdings waren die entweder ausgebucht oder nicht mehr dort wo sie gemäss Googlemap sein sollten. Auf der Suche fiel uns auf, dass uns ein Auto gefolgt war. Wir hielten kurz an um zu wenden, als wir von Bob - unserem "Verfolger" - angesprochen wurden. In erster Linie galt seine Begeisterung unserem "impressive rig" (beeindruckendem Gefährt), weshalb er uns gefolgt war. Aber zufälligerweise kannte er auch eine Groomerin.Wir folgten ihm durch die ganze Stadt und er führte uns zu ihr. Er bat uns, nach dem Friseurtermin auf ihn zu warten. Er würde uns abholen und auf ein Bier zu sich nach Hause einladen. So  kam es, dass er uns am Abend abholte und zu sich und seiner Frau nach Hause chauffierte; ein wunderschönes, grosses Haus in einem noch viel grösseren gepflegten Garten. Uns kullerten fast die Augen aus dem Kopf, mir aufgrund des schönen Blumengartens und Cyrill der vielen Autos wegen, die auf dem Grundstück standen.

Auf der Weiterfahrt haben wir unter anderem eine Nacht in Muncho Lake verbracht, auf einem RV-Park (Campingplatz für "impressive rigs"...), der von Schweizern geführt wird. Der Besitzer war offenbar Helipilot und man hätte Flüge zu guten Angelplätzen buchen können, die nur auf dem Flugweg erreichbar sind.

Im Liard Hot Springs Provincial Park haben wir übernachtet. Im Preis inbegriffen war das Bad in den Hot Springs, den heissen Quellen. Ein ca. 10 minütiger Holzsteg führt zum Naturbecken, welches mitten im üppig grünen Wald liegt. Es hat zwar den ganzen Tag geregnet, was dem Badevergnügen jedoch keinen Abbruch tat. Nur im Camper drin ist es bei regnerischem Wetter etwas ungemütlich, da man den ganzen Schmutz mit reinträgt.

In Teslin machten wir kurzen Zwischenhalt, da ein Inserat uns auf das Teslin Tlingit Heritage (Informationscenter für die Geschichte und Arbeiten der indianischen Bevölkerung) aufmerksam gemacht hatte. Leider wirkte das ziemlich ausgestorben und es gab nicht viel zu sehen. Eine anwesende Native, welche grundsätzlich Masken schnitzen würde, teilte uns mit, sie sei heute "too lazy to work" (zu müde zum Arbeiten). Dafür hatten wir selbstverständlich Verständnis, sind wir doch schon seit mehreren Monaten zu müde dafür. Wobei uns natürlich auch keiner ein Eintrittsgeld bezahlt, um uns beim Arbeiten zuzusehen.

Endlich Ankunft in Whitehorse! Darauf hatte ich mich gefreut. Nach etlichen Übernachtungen irgendwo im Nirgendwo bin ich glücklich über etwas Zivilisation, Flush-Toiletten und eine Dusche. Auf dem Campingplatz lernen wir Vreni und Ueli aus der Schweiz kennen, ein rüstiges Rentnerehepaar, beide über siebzig Jahre alt. Sie hatten uns am Abend zum Kaffee eingeladen und uns reich beschenkt mit Schweizer Schokolade, Basler Leckerli, Eintrittskarten für Diamond Tooth Gerties in Dawson City und vielen spannenden Geschichten aus ihrem aufregendem Leben.
Whitehorse ist eine gemütliche Stadt direkt am Yukon River gelegen, die zum Verweilen und Bummeln einlädt.

In Dawson City haben wir drei Nächte verbracht, auf dem Campingplatz der mitten in der Stadt liegt, so dass wir endlich mal alles zu Fuss erkunden konnten. Dawson City ist eine verrückte Stadt inmitten des Nichts. Sie wurde berühmt und gross durch die Goldfunde im Klondike River. Noch heute fühlt man  sich wie im wilden Westen, wenn man durch die Strassen bummelt.

Am 5. Juli war es dann soweit: der erste Grenzübertritt in die USA, nach Alaska war hürdenlos geglückt. Wir erhielten ein Visum für sechs Monate Aufenthalt und die Einfuhr der Hunde war auch kein Problem. Nun hiess unser nächstes Ziel Prudhoe Bay am Polarmeer. Dies ist der nördlichste Punkt, der mit dem Auto gefahren werden kann. Deshalb fand Cyrill, dass wir unbedingt hin müssten. Der Weg dorthin führt über den Dalton Highway und wir benötigten dafür sechs Tage hin und zurück. Die Strasse ist mal geteert mal nicht, dafür konsequent mit Löchern durchzogen, so dass die Fahrt eine holprige Herausforderung darstellt.
Unterwegs zu sehen gibt es vor allem Natur, d.h. Bäume, Berge und am Schluss noch Tundralandschaft. Wenn man Glück hat noch ein paar Tiere. Wir sahen Karibus und zwei Moschusochsen, einer davon mit einem Jungen.
In Prudhoe Bay selber gibt es nichts zu sehen. Ein trostloser Ort am Eismeer, wo das Erdöl gewonnen und in kilometerlangen Pipelines nach Valdez gepumpt wird.

Seit gestern sind wir nun in North Pole, wo wir  den Büffel II von seiner zentimeterdicken Schlammschicht befreit haben. Cyrill ist noch während ich hier schreibe, damit beschäftigt, den Schlamm aus Büffels II Ritzen zu kratzen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden: Cyrill fand die Dalton Highway-Fahrt gemäss eigenem Wortlaut "sehr geil", Cindy hat die Reise mehr oder weniger verschlafen, Sämi findets überall gut wo es potentielle Beute zu jagen gibt und ich fand bestätigt, was ich befürchtet hatte: Ich mag die Abgeschiedenheit nicht. Ich weiss jetzt, dass man nach sechs Tagen ohne Dusche stinkt wie ein Dachs und die Haare wie Kleister am Kopf kleben.
Aber demokratisch betrachtet, hat es der Mehrheit gefallen.






Mittwoch, 13. Juni 2018

Einmal quer durch Kanada

Am 7.5.2018 haben wir nun unsere Tour gestartet. Nachdem wir Büffel II geputzt, geladen und wir losgefahren waren, hiess unser erster Zwischenhalt Antigonish, etwa nur eine knappe Stunde von zu Hause entfernt. Dies ist die nächstgrössere Stadt, wo wir unsere Einkäufe, sprich Vorräte auffüllen konnten. Übernachtet haben wir in Pomquet in einem wunderschönen Park direkt am Meer, unweit von Antigonish.
Am nächsten Tag sind wir weitergefahren bis nach St. John. Hier gab es die Reversing Falls zu bestaunen. Durch den grossen den Druck des Wassserfalls des St. John River, fliesst der Fluss an einer Stelle in die entgegengesetzte Richtung. Ein eindrückliches Schauspiel.
Da die Camping-Saison noch nicht offiziell begonnen hat, sind die Campingplätze noch geschlossen, und wir  gezwungen wild zu campen. Was sich hingegen positiv auf unser  Budget auswirkt, jedoch negativ auf unsere Körperhygiene. Auf jeden Fall sind die Kanadier sehr offen und freundlich. Sie heissen uns jeweils herzlich willkommen in Ihren öffentlichen Parks und sind natürlich immer sehr neugierig, woher wir kommen etc. Zudem erregt auch Büffel II grosses Aufsehen, da es diese Art Trucks in Kanada nicht gibt. Vor allem Männer sind an technischen Details interessiert und Cyrill gibt gerne bereitwillig Auskunft.
Da sich die Durchquerung Kanadas von Osten nach Westen mehrheitlich etwas eintönig gestaltet, haben wir nicht grosse Zwischenstopps eingelegt, meist nur zum Übernachten. Daher zählen wir hier nur kurz die Zwischenhalte auf, damit ihr die Reiseroute verfolgen könnt, wenn ihr möchtet:
10.5.2018 Übernachtung in Dégelis, Campingplatz.
11.5.2018 Übernachtung in Drummontville, Campingplatz. Hier stellte sich nach der Buchung heraus, dass es sich um ein Nudistencamp handelt. Glücklicherweise war es noch kalt, so dass auch die Nudisten nicht auf ihre Textilien verzichten wollten.
12.5.2018 Übernachtung in Thousand Islands am St. Lorenzstrom. KOA-Campingplatz in Ivy Lea. Unsere bisher teuerste Übernachtung: CAD 98!! Offenbar gab's da so ein Weekend-Special mit Kinderanimation und Pancake-Frühstück inbegriffen. Da wir zu müde waren um weiterzusuchen, haben wir eine Nacht gebucht und beim Pancake-Frühstück zugeschlagen.
13.5.2018 haben wir mit einer friedlichen Kanutour in Thousand Islands verbracht. Wie der Name sagt, befinden sich tausende von kleinsten Inselchen im St. Lorenzstrom, die man gemütlich umpaddeln kann. Danach haben wir ein freies Campingplätzchen direkt am St. Lorenzstrom gefunden.
14.5.2018 Besichtigung des Städtchens Gananoque, von wo aus man Schiffstourten durch Thousand  Islands buchen kann. Übernachtet haben wir in Clarington auf einem abgelegenen Campingplatz im Wald.
15.5.2018 Besichtigung der Niagara Fälle. Es ist überwältigend, die gewaltigen Wassermassen in die Tiefe stürzen zu sehen. Cyrill hat mich zum  Abendessen auf den 236m hohen Skylon Tower eingeladen. Das Restaurant befindet sich auf einer Drehscheibe, so dass man ca. innerhalb von einer Stunde eine Umdrehung gemacht hat und eine atemberaubende Aussicht auf die Fälle geniessen konnte. Nach dem Abendessen wollten wir die Niagarafälle by Night bewundern. Dieses Erlebnis wurde allerdings etwas getrübt, da wir es mit 5000 Chinesen teilen mussten. Eine chinesische Firma für verjüngende und lebensverlängernde Produkte spendierte ihren Mitarbeitern einen Motivationsevent. Da gibt es schon so viele und nun sollen sie noch länger leben....?!
Wir zogen es dann vor, auf das Feuerwerk zu verzichten und zurück zu Cindy und Sämi zu gehen. Die hatten geduldig im Camper ausgeharrt.
Leider wurde unsere Nachtruhe durch zwei Versuche, unsere Velos zu klauen, empfindlich gestört. Wir konnten die potenziellen Diebe jedoch beide Male in die Flucht schlagen.
16.5.2018 Weiterfahrt nach St. Jacobs. Dies ist eine kleine, süsse Mennoniten-Stadt, in der noch einige Alt-Mennoniten leben. D.h. die Leute leben noch wie vor 100 Jahren (wer die Fernseh-Serie "unsere kleine Farm" oder "Die Waltons" kennt, kann es sich gut vorstellen) und benutzen noch Pferd und Wagen. Dafür gibt es eigens eine Fahrbahn auf der Strasse und Parkmöglichkeiten für die Pferde bei den Einkaufszentren. Sehr empfehlenswert ist vor allem der Farmers Market. Dort gibt es von Gemüse über Fleisch, Brot, Käse und Handwerk alles zu kaufen. Wir haben uns mit köstlichen Würsten und Käse eingedeckt. Übernachten durften wir im öffentlichen Stadtpark, der an einem schönen Fluss gelegen ist. Es war richtig gemütlich und friedlich, vor allem für mich, da es nah am Städtchen war und wir in der örtlichen Bäckerei einen Cappuccino und Süsses geniessen konnten.
17.5.2018 Weiterfahrt zum Six Mile Lake Provincial Park an der Georgian Bay. Hier haben wir übernachtet.
18.5.2018 Weiterfahrt nach Port Carling, ein schöner Ort, wiederum mit vielen Inselchen in den Seen. Touristisches Plätzchen für die Schönen und Reichen. Wir haben uns da einen Apéro auf einer herrlichen Seeterrasse gegönnt. Danach fuhren wir weiter nach Huntsville, wo wir bei der örtlichen Bootseinwasserungsstelle frei übernachten konnten
19.5.2018 Weiterfahrt nach Whitney, welches direkt vor dem Algonquin Provincial Park liegt. Dort haben wir drei Nächte verbracht. In diesem Park gibt es viele schöne Wanderrouten. Wir haben Bieber und Elche gesehen. Der grösste Teil des Parks ist nur mit dem Kanu erreichbar. Daher hat es sich angeboten, dass wir ein paar Kanutouren unternommen haben und Cyrill hat gleichzeitig geangelt - und sogar was gefangen!
Die Reiseroute vom 23.5. bis 29.5.2018 war wie folgt: Zurück nach Huntsville - Iroquois Falls - Longlac - Thunderbay - Kenora - Winnipeg. Ziemlich erreignislose Route, daher reicht die Aufzählung. Die Tage waren ausgefüllt mit Autofahren, Essen, Hundespaziergängen und Schlafen. D. h. die Tage waren genauso eintönig wie die Landschaft. Hat man in den Ostprovinzen noch viele Bäume und Seen gesehen, dominiert in den Provinzen Manitoba und Saskatchewan die Prärie.
Am 30.5.2018 haben wir in Swift Current auf  einem Casino-Parkplatz übernachtet. Dort sind Camper jeweils zur kostenlosen Übernachtung willkommen. Cyrill und ich haben die Gelegenheit für einen Casinobesuch genutzt. Da ich noch nie in einem war, fand ich es recht aufregend, vor allem zur Sozialstudie. Es befanden sich fast ausschliesslich Rentnerinnen und Rentner dort, die ihre Rente verzockten. Wir haben 10 CAD eingesetzt und das Casino mit CAD 15 verlassen. Insofern waren wir für die Casinobetreiber ein Minusgeschäft.
31.5.2018 Weiterfahrt bis nach Brook, wo wir im Kinbrook Island P. P. übernachtet haben. Die Landschaft erinnert an die Nordsee, ganz flach und voller Dünen. Im Park hatte es viele Hirschen, die wir aus nächster Nähe beobachten konnten.
1.6.2018 Ankunft in Calgary, Übernachtung im Campingplatz in der Nähe der olympischen Anlagen. Hier fanden wir wieder Mal Gelegenheit, unsere Wäsche zu waschen. Am Nachmittag machten wir uns zu einem Spaziergang auf, zu den olympischen Anlagen, wo man unter  anderem auch die Bobbahn sehen kann.
Sämi kann ich inzwischen nur noch selten von der Leine lassen, da er sich regelrecht zum Jäger entwickelt hat und wir uns vorwiegend in waldigem Gebiet aufhalten (es ist schwierig, sich in Kanada nicht in waldigem Gebiet aufzuhalten...). Er ist uns nun schon zweimal entwischt als er eine heisse Spur verfolgt hat. Wenn er im Jagdmodus ist, hilft weder Rufen, noch gutes Zureden noch Leckerlis. Da mir die Wiese bei den olympischen Anlagen übersichtlich und ungefährlich erschien, liess ich Sämi von der Leine. Kaum war  er frei, hoppelte ein fetter Hase vorbei. Sämi in Riesentempo hinterher, dicht gefolgt von Cindy, weniger dicht gefolgt von mir und Cyrill bot das Schlusslicht und lachte sich den Buckel voll.Wahrscheinlich boten wir tatsächlich einen komischen Anblick. Mir war allerdings gar nicht zum Lachen zumute, da ich sowohl den Hasen wie auch Sämi aus den Augen verloren hatte. Gefühlte Minuten später tauchte er wieder auf und liess sich mit Hilfe von Leckerlis anleinen. Den Hasen hatte er nicht erwischt.
Am 2.6.2018 liess sich Cyrill zu einer Stadtbesichtigung mit dem öffentlichen Verkehr überreden. Beides Faktoren, die er sonst meidet. Der Fahrplan war nicht ganz so üppig wie wir es uns gewohnt sind, so dass wir 45 Minuten auf den Bus warten mussten. Obwohl dem öV hier nicht die gleich grosse Bedeutung beigemessen wird wie in der Schweiz, war ich beeindruckt von der Handycap-Rampe, die per Knopfdruck ausgefahren werden kann.
Am 3.6.2018 machten wir uns auf nach Kananaskis und Canmore. In beiden Orten wurde 1988 verschiedene Diszipline der olympischen Winterspiele ausgetragen.
4.6.2018 am Morgen Besichtigung von Canmore, welches mich ein bisschen an Gstaad erinnert hat, ein  Nobelort in den Bergen. Am Nachmittag haben wir den Grotto Pond Trail gemacht, der durch einen Canyon führt, teilweise lag sogar noch Schnee.
Am 5.6.2018 fuhren wir weiter zum Banff Nationalpark. Im Tunnel Mountain Campingground haben wir drei Nächte gebucht.
6.6.2018 Besuch von Banff mit dem Fahrrad. Da der Campingplatz sich auf dem Tunnel Mountain befindet und Banff sich talwärts, war die Hinfahrt recht lässig zu bewältigen. Die Rückfahrt hingegen nicht. Für Cyrill noch weniger, da er zusätzlich den Anhänger mit Cindy und Sämi drin emporstrampeln musste. Wäre die Lastverteilung jedoch umgekehrt gewesen, hätten die Hunde und ich den Campingplatz nicht mehr erreicht.
Bei der Rückkehr stellte Cyrill fest, dass eine Batterie des Büffels II nicht mehr richtig funktionierte. Er bekam die Information, dass eine solche in Canmore beschafft werden kann. So fuhren wir am 7.6.2018 nach Canmore, wo wir die Batterie beschafften und gleichzeitig unsere Vorräte aufstockten.
8.6.2018, unsere Reise führt und zum Swan Lake P.P. In einem Magazin hatten wir von einem Geheimtipp gelesen, wonach man in einer heissen Quelle direkt in den Felsen ein Heilbad nehmen kann. Wir gingen gleich am nächsten Morgen zu der Lussier Hot Spring und genossen ein entspannendes Bad. Cyrill hielt es zwar nicht allzu lange aus, es war ihm zu heiss. So machten wir uns bald auf den Rückweg. Den entgegenkommenden Badewilligen an zu urteilen, war der Geheimtipp nicht mehr so geheim.
10.6.2018 Weiterfahrt nach Lake Louise, wo wir das Fairmont Banff Spring Hotel, ein denkmalgeschütztes Schloss, besichtigt haben und mit den Hunden um den türkisblauen See spaziert sind. Leider hat es geregnet, so dass die Sicht etwas getrübt war. Die Nacht verbrachten wir im nahe gelegenen Campingplatz, der mit einem Stromzaun umgeben war, zum Schutz vor den Bären.
11.6.2018 Weiterfahrt auf dem Icefields Parkway, auf welchem man eine tolle Sicht auf die umliegenden, schneebedeckten Berge hat. Beim Icefield Discovery Center machten wir Halt um die umliegenden Gletscher zu besichtigen. Cyrill hat an einer Glacier Skywalk-Tour teilgenommen. Diese führt auf einem Glasboden über eine Schlucht. Da ich nicht schwindelfrei bin, habe ich darauf verzichtet.
Seit dem 12.6.2018 sind wir nun im Whistler Campground nahe Jasper. Auf dem Weg hierhin haben wir drei Schwarzbären gesehen, eine Mutter mit ihren Jungen. Wir hatten die Gelegenheit, sie ein paar Minuten zu beobachten und schöne Fotos zu machen. Gestern haben wir auf dem Campingplatz  zudem eine Gruppe (etwa 5 Stück) Wapitihirsche aus nächster Nähe gesehen. Einer kam direkt auf uns zu. Da sie im Moment Junge haben, können sie aggressiv werden. So war mir nicht mehr ganz wohl. Cyrill und Cindy haben den Hirsch dann allerdings erfolgreich vertrieben. Da heute ein regnerischer Tag ist, nutzen wir die Zeit um Büroarbeiten zu erledigen und den Blog zu aktualisieren. Viele hatten die Hoffnung geäussert, dass der Blog weniger statisch ausfallen möge, als bei Cyrills letzter Reise. In der Tat haben wir soviel zu tun, dass es schwierig wird, diese Erwartungen zu erfüllen ;-).




Jasper National Park


Jasper National Park

Grizzly
Bighorn Sheep
Blackbear

Niagara Falls and St. Jacobs





Montag, 30. April 2018

Ankunft in Kanada


Ankunft in Kanada

Vor zwei Wochen, am 15.4.2018, sind wir in Montreal gelandet. Der Flug mit den beiden Hunden verlief glücklicherweise reibungslos. Cindy als routinierter "Flughund" war relaxed wie immer und Sämi hat sein Flugdebüt ebenfalls mit Bravour gemeistert. Bis zum Schluss hat kein anderer Passagier bemerkt, dass sich in unserer Reisebox ein kleiner Hund befand.
Bevor wir den Flughafen verlassen konnten, mussten wir  mit Cindy und Sämi zu einer Polizeikontrolle. Ein Mitarbeiter blätterte unmotiviert in den Heimtierpässen und füllte gleichzeitig ein Formular aus, was die Einfuhr kosten sollte. Damit mussten wir nun zur Kasse um die Gebühr zu begleichen. Der Kassier schüttelte ob dem ausgefüllten Formular nur den Kopf. Aber immerhin änderte sich der Betrag nicht zu unseren Ungunsten.

Petrus' Empfang in Montreal war weitaus unfreundlicher. Es blies uns ein kräftiger Wind um die Ohren, begleitet von unangenehmem Nieselregen. Die dicke Wollmütze, mit welcher ich für diese Wintersaison bereits abgeschlossen hatte, wurde für die nächsten Tage mein ständiger Begleiter.
Nachdem wir am Flughafen den Mietwagen in Empfang genommen hatten, fuhren wir auf dem schnellsten Weg ostwärts, Richtung Quebec, wo wir ein Hotelzimmer reserviert hatten.

Am nächsten Morgen ging es weiter bis nach Fredericton. Dort haben wir eine weitere Übernachtung eingelegt. Am 18.4.2018 sind wir dann in Cyrills Haus angekommen. Glücklicherweise hat es den heftigen Stürmen standgehalten und wir fanden es intakt vor, alles war in bester Ordnung.

Bereits einen Tag nach unserer Ankunft zu Hause erhielten wir die Information, dass der Steyr bereits in Halifax angekommen und abholbereit sei. So fuhren wir am 19.4.2018 nach Halifax zum Hafen, um den Steyr - den  wir kreativerweise Büffel II nennen um den Blog nicht anpassen zu müssen - in Empfang zu nehmen.
Zuerst mussten wir zum Spediteur, wo wir weitere Papiere erhielten. Danach mussten wir zum Zoll fahren, welcher  uns die Papiere abstempeln musste. Erst danach konnten wir  Büffel II im Hafen auslösen. Alles verlief reibungslos und alle Mitarbeiter, mit denen wir zu tun hatten, waren sehr freundlich und hilfsbereit.  Nun galt es noch den Mietwagen zurückzubringen, anschliessend waren wir vorerst mal frei von administrativen Belangen.

Da wir gelesen hatten, dass es für Camper gratis ist, auf den Parkplätzen der Einkaufskette "Walmart" zu übernachten, haben wir den nächsten Walmart gesucht. Nun waren wir natürlich recht früh dran, da im Hafen alles so schnell und unkompliziert ablief. Glücklicherweise war dieser Walmart in eine riesige Einkaufsmeile integriert, so dass wir uns die Zeit vertreiben konnten. Sehr viel Zeit ging schon bei Cyrills Lieblingsladen "Canadian Tyre" drauf, vergleichbar mit unserem Bauhaus. Dafür hat sich unser Equipment um eine Outdoor-Kochstelle erweitert.
Nach einer Nacht in wenig romantischer Umgebung brachen wir am nächsten Morgen Richtung Peggy's Cove auf. Hier befindet sich der bekannteste Leuchtturm Kanadas, mitten in einem Gebirge mächtiger Felsblöcken, eingebettet in ein romantisches Fischerdörfchen. Aber auch hier wehte ein übler Wind und wir hatten keine Lust allzu lange draussen zu verweilen. Anschliessend fuhren wir noch zum Denkmal des Swissair-Flugzeugabsturzes in Halifax, bevor wir uns dann wieder auf den Weg nach Hause machten.

Seit dem 20.4.2018 sind wir nun in Cyrills Haus. Cyrill arbeitet jeden Tag mehrere Stunden am Büffel II, da es leider in der Schweiz nicht für alles gereicht hat. Inzwischen ist die Beleuchtung komplett erneuert worden, sogar mit einer diskreten Aussenbeleuchtung. Eine zweite, grössere Markise haben wir ebenfalls befestigt und natürlich viele weitere technische Details....
Langsam verwandelt sich unser Camper in einen Glamper.

Wir haben geplant, noch ca. eine Woche hier in Port Hillford zu bleiben. Danach wollen wir mit unserer Tour starten und Richtung Westen aufbrechen.