Samstag, 30. November 2019

Argentina, Tierra del Fuego, Ushuaia




Argentina, Tierra del Fuego

Königspinguine


Argentina, Peninsula Valdes




Argentina, Peninsula Valdes




Argentinien, Esteros del Ibera




Argentinien, Iguazu falls




Bolivien, Lagunenroute




Bolivien, Uyuni



Bolivien, Uyuni

Salar de Uyuni



Peru, Lago Titicaca



Donnerstag, 4. Juli 2019

Peru

Reiseetappen seit letztem Blogeintrag: Zorritos-Piura-Chachapoyas-Nuevo Tingo-Leimebamba-Baños del Inca-Cajamarca-Huamacuco-Pallasca-Huallanca-Huaraz-Huanuco-Cerro de Pasco-La Oroya-Lima-Paracas NP-Huacachina-Nasca-Puquio-Chalhuanca-Abancay-Cusco-Cañon del Tinajani-Puno

Am 18.3.2019 hatten wir die Grenze zu Peru passiert. Die Formalitäten waren unkompliziert und das Prozedere rasch erledigt. An der Küste Perus war es unterträglich heiss. Wir hatten uns für drei Nächte im Swiss Wassi einquartiert, einem kleinen hübschen Stellplatz, geführt von einem Schweizer, direkt am Meer, so dass ab und zu ein kühles Bad möglich war. Da uns die Küste Perus nicht sonderlich gefallen hatte, da sie stark von Müll und Staub dominiert ist, hatten wir ziemlich rasch den Weg in die Anden eingeschlagen, wo es schnell kühler wurde. Die Berglandschaft ist unglaublich schön, und die kleinen, ärmlichen Bergdörfer versetzten uns in Staunen. Es war beeindruckend, wie bescheiden die Menschen hier leben (müssen) und dennoch scheinen sie recht zufrieden zu sein. Sie winkten uns freudig zu, wenn wir uns durch ihre engen Strassen zwängten. So schön jedoch die Landschaft in den Anden auch ist, so hart muss man sie sich erkämpfen. Die Strassen sind schmal und winden sich steil und serpetinenmässig empor und wieder hinunter. Oft mit Schlaglöchern durchsetzt, so dass eine maximale Durchschnittsgeschwindigkeit von 20km/h möglich ist. Ich kann festhalten, dass Cyrill und Büffel II ihre Sache in diesem Gelände hervorragend gemacht haben, mich hingegen brachte es an meine Grenzen. Die steilen Abgründe machen mir zu schaffen und ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so viele Stossgebete Richtung Himmel geschickt habe.
Glücklicherweise hatten auch meine drei Reisegefährten früher als geplant die Nase voll von den beschwerlichen Bergstrassen, so dass wir beschlossen, uns noch vor Lima, welches wir ursprünglich umfahren wollten, wieder an die Küste zu begeben.
Auf der Strecke irgendwo zwischen Huaraz und Huanuco kam es dann leider noch zu einem kleinen Unfall. Während der Fahrt hatte sich die Türe des Stauraums geöffnet. Wie gesagt, die Strassen sind eng und natürlich stand genau in diesem Augenblick ein anderer Lastwagen auf der Strasse, so dass die Türe wie eine Handorgel gefaltet und anschliessend abgerissen wurde. Mitten im Verkehrschaos, welches durch eine Baustelle entstanden war, stand ich da, die Stauraumtüre haltend und auf Cyrill wartend, der einen Platz suchte um den Steyr irgendwo zu parkieren ohne den Verkehr noch mehr zu blockieren. Glücklicherweise kamen ein paar Minuten später Irmgard und Klaus angefahren. In Windeseile packten wir die Ware des Stauraums in unsere Kabine und in den Stauraum des MAN, um so rasch wie möglich dem Chaos zu entkommen. Glücklicherweise  fanden wir bald einen guten Übernachtungsplatz bei einem Fussballfeld. Dort verbrachten wir zwei Nächte. Cyrill und Klaus nutzten die Zeit um die Türe reparieren und wir Frauen konnten wieder mal Wäsche waschen.
Wie sagte Sepp, der Overlander, den wir in Mexiko trafen: "Jeder Kratzer am Offroad-Mobil ist eine Lachfalte". Der Büffel II trägt demnach nun ein breites Grinsen im Gesicht....Glücklicherweise sind jedoch keine Menschen zu Schaden gekommen - das ist ja das Wichtigste.
Mit geflickter Stauraumtür stand unserer Weiterfahrt nichts mehr im Wege. Die nächste Herausforderung bestand darin, eine Unterkunft in Lima zu finden. Irmgard und Klaus konnten für sich eine beim Deutschen Klub ausfindig machen. Da dort nur deutsche Staatsbürger zugelassen sind, war dies für uns keine Option. Dank der iOverlander-App fanden wir heraus, dass es offenbar auch einen Schweizer Klub in Lima gäbe (tatsächlich sind dort auch nur Personen mit Schweizer Pass zugelassen...). Leider war das Zufahrtstor  in der Höhe begrenzt und der Steyr wieder mal zu hoch...so sahen wir uns gezwungen, auf die Schnelle eine neue Unterkunft zu finden. Diese fanden wir bei einem Hostal im edlen Stadtteil Miraflores. Der Parkplatz war allerdings so eng, dass wir kaum mehr aussteigen konnten. Zudem hatte uns die Dame an der Reception mitgeteilt, dass nur eine Übernachtung möglich sei, da sie bereits weitere Reservationen hätte. So konnten wir Lima nur bei einem halbtägigen Ausflug kennenlernen. Cyrill war über diese Fügung nicht allzu betrübt. So schlugen wir bereits am nächsten Tag den Weg Richtung Süden ein. Die Ostertage verbrachten wir, nachdem wir das Verkehrschaos um Lima hinter uns gelassen hatten, im Paracas Nationalpark. Die Landschaft im Paracas NP mit der unendlichen Weite waren eindrücklich. Trotz der Ferientage hatten wir kaum andere Leute angetroffen. Einige der wenigen, die dort waren, hatten sich mit ihren Autos so tief im losen Sand festgefahren, dass die Hilfe von Cyrill und Klaus nötig war, um sie wieder zu befreien. Es geht doch nichts über das Wissen der Off-Road-Profis....
Nach vier Tagen im Paracas NP, wo wir die unberührte Natur genossen haben, ging es weiter zur Laguna Huacachina, eine kleine Oase mitten in der Sandwüste umgeben von hohen Sanddünen. Diese wird zwar touristisch ziemlich vermarktet - man kann dort unter anderem Sandboarden - dennoch hat es mir sehr gut gefallen. Während Cyrill auf eine Sandboard-Tour ging, konnte ich in einer netten Bar und bei einem köstlichen Drink mein Andentrauma verarbeiten und ein nettes Restaurant fürs Abendessen aussuchen. Das gehört schliesslich auch zum Reisen!

Wir setzten am nächsten Tag unseren Weg Richtung Nasca, wo sich die berühmten Linien-Zeichnungen der Indianer befinden, fort. Um diese Zeichnungen sehen zu können muss man allerdings auf schwindelerregend hohe, rostige Türme klettern. Daher kann ich nicht sagen, wie sie aussehen.

Der nächste grosse Zwischenhalt war Cusco, die ehemalige Hauptstadt der Inkas.  Es sollte zugeich die letzte Sehenswürdigkeit sein, die wir mit Irmgard und Klaus geniessen durften. In Cusco sollten sich unsere Wege trennen, da sie das Reisetempo etwas drosseln wollten, wir jedoch ein bisschen beschleunigen mussten, da mich am 3. Juli mein Arbeitgeber erwartet. Neben einem gemütlichen Stadtbummel in Cusco haben wir noch einen Ausflug zu den Rainbow-Mountains gebucht. Berge, die durch die unzähligen Bodenschätze in den schönsten Farben wie ein Regenbogen leuchten. Leider war uns Petrus nicht gnädig: es war neblig, eisig kalt und bei der Ankunft kam gar ein kleiner Schneesturm auf, so dass von der Farbenpracht nur wenig zu sehen war.
Nach vier Tagen in Cusco trennten wir uns einmal mehr schweren Herzens von unseren Reisegefährten Irmgard und Klaus.

Auf Machu Pichu haben wir aus logistischen und finanziellen Gründen bewusst verzichtet. Auch die Vorstellung, die Stätte mit 2500 anderen Tagesbesuchern zu teilen war wenig verlockend. Die UNESCO wird es uns danken. Daher führte uns der Weg von Cusco direkt zum Titicacasee. Kurz nach Puno haben wir einen Stellplatz bei einem Hotel direkt am See gefunden. An der Reception konnten wir einen Ausflug zu den schwimmenden Uros-Inseln buchen. Diese zu besichtigen war sehr eindrücklich. Die Inseln werden aus dem dort wachsenden Tortoragras gebaut und müssen regelmässig erneuert werden, da die unteren Schichten verfaulen. Ein Uros-Häuptling demonstrierte uns anhand von Modellen, wie die Inseln geschaffen werden. Danach durften wir sein bescheidenes Heim besichtigen und uns mit Souvenirs eindecken. Wir trinken unseren Morgenkaffee nun aus handgefertigten Uros-Tassen. Auch schön.







Samstag, 4. Mai 2019

Colombia



Ecuador

Am Äquator 
Ready für die Thermalquellen mit Irmgard und Klaus
Cotopaxi

Kolumbien und Ecuador

Reiseetappen seit letztem Blogeintrag:
Villa de Leyva-Guatavita-Fusagasuga-Salento-Lago Calima-Silvia-Ipales-ECUADOR-Ibarra-Otavalo-Papallacta-San Rafael-Rio Agrio-Cuyabeno-Loreto-Archidona-Misahualli-Banos-Cotopaxi-San Juan-Alausi-Nariz del Diablo-Incapirca-Cuenca-Saraguro-Vilcabamba-Velacruz-Arenillas

Nach dem wunderschönen Städtchen Villa de Leyva führte uns die Reise durch die saftig grüne Andenlandschaft Richtung Salento. Wir legten jedoch einen kleinen Zwischenhalt in Tunja ein. Wir hatten gelesen, dass es dort ein Schweizer eine Metzgerei und ein Restaurant führt, wo man gute Würste kaufen und Käse Fondue essen könne. Obwohl es ziemlich warm war, liessen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen und gönnten uns ein Fondue - herrlich nach so langer Abstinenz!! Mit Würsten konnten wir uns leider nicht eindecken, da der Wirt gerade in die Ferien ging und somit nicht gewurstet hatte. Also wieder nichts mit feinen Cervelats!

In Salento hatten wir zwei Nächte im Garten des Hostals "Serrana" verbracht. Von dort aus bot sich uns ein herrlicher Anblick in die grüne, hügelige Landschaft der Anden. Ich fühlte mich nicht selten ins Emmental versetzt. Auch hier weideten überall Kühe. Salento befindet sich im Kaffeeanbaugebiet. So bot sich eine Kaffeetour an, um etwas über den Kaffeeanbau zu erfahren. Selbstverständlich haben wir uns auch ordentlich mit Cafè de Colombia eingedeckt.

Weiter gings zum Calima See. Die Gegend dort fand ich nicht speziell schön. Das Ufer des Sees war extrem schlammig und war zum spazieren nicht geeignet. Der Ort aber ist berühmt für seine garantiert 365 Tage Wind pro Jahr und ist somit ein Mekka für Kite Surfer. Gleich am ersten Tag hatte Cyrill sich sein Kite angeschnallt, um sich den Winden auszusetzen. Da er mit seiner Leistung nicht zufrieden war (eine Bootsrettung war nötig....), hatte er für den nächsten Tag nochmals eine Lektion bei der Surfschule gebucht. Leider hielt der Wind sein Garantieversprechen nicht und  wir verlängerten unseren Aufenthalt um eine Nacht, damit Cyrill seine Kite-Lektion antreten konnte.

Auf meinen Wunsch hin fuhren wir weiter in das kleine Bergdorf Silvia. Dort findet jeden Dienstag der Markt der indigenen Bevölkerung statt. Dies war ein eindrückliches, buntes Erlebnis. Ich hatte noch nie zuvor so viele verschiede Kartoffelsorten gesehen. Leider konnte ich nicht allzu viele Fotos von den farbenfrohen Trachten der Indigenas mit ihren Hüten machen, da sie sich nicht gerne fotografieren lassen. Offenbar glauben Sie, dass ihnen mit jeder Fotografie ein Teil der Seele abhanden komme.

Nach Silvia steuerten wir irgendein "Parador Turistico" irgendwo im Nirgendwo an. In der Gegend war es sehr heiss und es sollte dort einen Pool geben, was ausschlaggebend für unsere Wahl war.
Beim kühlen Bad haben wir Irmgard und Klaus kennen gelernt, ein sehr nettes Paar aus Deutschland, die bereits seit einem Jahr in ihrem MAN unterwegs sind. Die Chemie zwischen uns hat auf Anhieb gestimmt, so dass wir beschlossen, ein bisschen gemeinsam weiterzureisen. So steuerten wir gemeinsam Ipales an, die letzte Stadt in Kolumbien vor dem Grenzübergang zu Ecuador. Dort besuchten wir noch die berühmte Kirche "las Lajas" bevor wir am nächsten Tag die Grenze passierten.
Die Grenzformalitäten waren an und für sich unkompliziert. Dennoch benötigten wir über eineinhalb Stunden, da es viele Flüchtlinge ausVenezuela gab.

Unsere erste Station in Ecuador war Ibarra, auf der Finca Sommerwind, die von einem Deutschen geführt wird und ein bekannter Treffpunkt für Overlander ist. Dort beschlossen wir vier, dass wir in den Oriente reisen wollen. Diese Region gehört schon zum Amazonasgebiet und wir versprachen uns davon, viele Tiere zu sehen. Vor allem Aras und Tukane standen auf meiner Wunschliste und gemäss Reiseführer, sollte es diese dort auch geben.

Über Otavalo (berühmter Markt der Weber), Papallacta (Thermalquellen), San Rafael (Wasserfall) gelangten wir schliesslich nach Lago Agrio, die Hauptstadt der Provinz Sucumbios, welche schon mitten im Dschungel liegt. Dementsprechend heiss und feucht-schwül war es hier. Nach einer Woche Reise im Dschungel kamen wir am Ziel Cuyabeno an. Dort befindet sich das "Reserva Produccion Faunistica". Mit einem Reiseführer und begleitet mit einem Soldaten traten wir am nächsten Tag eine fünfstündige Bootstour durch den Dschungel an. Ausser ein paar Affen, riesigen Schmetterlingen, einem Faultier und unzähligen Blattschneideameisen sahen wir leider keine Tiere. Meine Aras und Tukane blieben uns verborgen, ebenso die Kaimane wie die rosaroten Delfine. Natürlich waren wir etwas enttäuscht, da die Reise in den Oriente mit grosser Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und unzähligen Insekten(stichen) nicht gerade unbeschwerlich war. Dennoch war es ein grosses Abenteuer, das wir sehr genossen haben. Und die Pflanzenvielfalt hat uns für vieles entschädigt. So machten wir uns nach zwei Tagen in Cuyabeno wieder auf den Rückweg. In Banos angekommen, befanden wir uns bereits wieder in höheren Gefilden. Die Temperaturen waren traumhaft und wir genossen ein ausgiebiges Bad in den berühmten Thermalquellen.

Nach Banos mussten wir uns schweren Herzens von Irmgard und Klaus trennen. Sie steuerten die Galapagos-Inseln an und wir hatten uns entschieden, den Vulkan Cotopaxi zu besichtigen. Unser Übernachtungsplatz lag auf fast 4000 m.ü.M. Schon beim kurzen Spaziergang mit Sämi kamen wir aufgrund des geringen Sauerstoffgehalts schnell ausser Atem.

Auf der "Finca Castillo de Altura" in San Juan durften wir zwei Nächte bei Juan übernachten. Dieser  betreibt zusammen mit seinem Vater und ganz viel Leidenschaft den Bauernbetrieb und bietet Overlandern die Möglikeit an, auf seiner Finca zu übernachten. Soviel Gastfreundschaft hatten wir auf unserer Reise bisher noch nie erlebt. Da gerade ein Familienfest im Gange war und es Cuy, also Meerschweinchen, gab, brachte er uns ebenfalls eine Kostprobe vorbei. Na ja, es war ziemlich zäh...wir erfuhren, dass man Cuyes am besten mit drei Monaten verspeisen sollte, dann seien sie am zartesten. Unsere Kostprobe war wohl etwas älter.

Beim "Nariz del Diablo" konnten wir die  eindrückliche Eisenbahn betrachten, die von Riobamba nach Alausi führt. Eindrücklich ist die Bahn deshalb, weil sie sich in einem waghalisgen Zig-zag-Weg durch die Anden manövrieren muss.

In Incapirca besuchten wir eine Ausgrabungsstätte der Inka. Diese war allerdings recht klein und daher nicht so eindrücklich wie die Stätten, die wir in Mexiko besucht hatten. Dennoch verfügt der Ort über einen gewissen Charme und der Besuch hatte sich dennoch gelohnt.

Danach reisten wir nach Cuenca, wo wir etwas ausserhalb bei den "Cabanas Yanuncay" drei Nächte verbrachten. Die Stadt war zu Fuss in etwa 20 Minuten erreichbar und in unmittelbarer Nähe befand sich ein Spaziergang entlang des Flusses, der sich hervorragend für Spaziergänge mit Sämi eignete. Ich fühlte mich fast ein bisschen wie an der Aare. In Cuenca besuchten wir unter anderem das Panamahut-Museum. Die echten Panamahüte werden ja in Ecuador hergestellt. Die Verschiffung in die weite Welt erfolgte über Panama, daher der verwirrende Name.

Mit Vilcabamba besuchten wir die Stadt mit den angeblich meisten 100jährigen. Es gab tatsächlich viele ältere Menschen zu sehen, was in Ecuador eher selten ist. Noch häufiger gab es allerdings Hippie-Ausländer zu sehen, die wohl hoffen, ihr Haltbarkeitsdatum günstig zu beeinflussen.
Erfreulicherweise haben wir in Vilcabamba erfahren, dass Irmgard und Klaus ebenfalls die Grenze zu Peru anpeilen und so haben wir uns im Ecopark bei Arenillas verabredet. Dieser ist nur zehn Minuten von der Grenze entfernt. Da gerade Wochenende war und wir nichts sicher, ob die Grenze geöffnet hätte, schlugen wir uns in diesem Dschungelpark noch ein bisschen die Zeit tot. Am darauffolgenden Montag passierten wir erfolgreich die Grenze zu Peru.



Freitag, 1. Februar 2019

Villa de Leyva



Colombia

Cartagena
Cartagena
Tayrona

Tayrona

Mexiko / Kolumbien

Reiseetappen seit letztem Blogeintrag:
La Paz-Matzatlan-San Blas-Tequila-Jocotepec am Chapalasee-Angahuan-Patzcuaro-San Miguel de Allende-Teotihuacan-Poza Rica-Casitas-Veracruz-KOLUMBIEN-Cartagena-Baranquilla-Santa Marta-San Gil- Villa Leyva

Die Überfahrt von der Baja California aufs Festland hat reibungslos geklappt. Wir hatten uns für die günstigere TMC Ferry entschieden, die vorwiegend LKWs mit Waren transportiert und daher wenig komfortabel ist. Das war uns allerdings egal, da die Überfahrt vorwiegend durch die Nacht stattfand, welche wir eh im Büffel II verbrachten. Frühstück und Abendessen konnten wir in der rustikalen Kantine mit den LKW-Fahrern einnehmen. Nach ca.16 Stunden kamen wir in Matzatlan an und fuhren direkt weiter nach San Blas. Hier an der Westküste Mexikos herrscht ein völlig anderes Klima als auf der Baja California. Die Natur ist üppig, tropisch und die Luft ist feucht und schwül. Wir hatten einen tollen Übernachtungsplatz bei einem Hotel gefunden, eingebettet zwischen Palmen und anderen exotischen Gewächsen. Von hier aus haben wir mit dem österreichischen  Pärchen Nadja und Chris, welches wir bereits auf der Baja kennengelernt hatten, eine Bootstour durch einen Mangrovenwald gemacht. Es gab Krokodile, Schildkröten und viele Vögel und Pflanzen zu bestaunen. Nach zwei Nächten fuhren wir weiter nach Tequila, ein nettes Städtchen umgeben von Agavenfeldern, aus denen eben der Tequila hergestellt wird. Cyrill hat zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugeschlagen. Da wusste er auch noch nicht, dass man mit Tequila einen leckeren Kafi-Lutz zaubern kann. Das haben wir erst einen Tag später von Sepp aus dem Kanton Schwyz erfahren. Ihn haben wir in Jocotepec am Chapalasee getroffen und seinen feinen, selbst gefangenen Fisch verspeist und eben Kafi-Lutz mit Tequila getrunken. Da war es auch um Cyrill geschehen und wir mussten uns noch eine Flasche Tequila besorgen. Am Chapalasee hat es uns nicht besonders gefallen. Wir waren in einer etwas verkommenen Campinganlage und der See war schmutzig und hat gestunken. Allerdings konnte man gratis Wäsche waschen, so dass wir die Tage für Hausarbeit genutzt haben. 
Unser nächstes Ziel war das Städtchen Angahuan. Dort in der Nähe befindet sich der Vulkan Paricutin, der vor einigen Jahren die Kirche unter seiner Lava begraben hat. Es ragt nur noch der Kirchturm hervor und dies ist eindrücklich anzusehen. Die Fahrt dorthin hat uns allerdings eine Menge Nerven gekostet. War der Büffel II für Kanada und die USA ein idealer Begleiter, so erweist er sich in den engen Gässchen Mexikos oft als Herausforderung. Erschwerend kam hinzu, dass es bei unserer Ankunft  in Angahuan bereits dunkel war, die Gassen eben sehr eng und das Navi nicht zuverlässig war, bzw. eine Baustelle erschwerte uns die Durchfahrt. Nachdem wir fast einen Balkon gerammt hatten, waren wir, umringt von einer Menschentraube, die Attraktion des Dorfes. Interessanterweise war niemand verärgert, im Gegenteil. Die Leute halfen uns beim Manöver, da wir uns vollends in den Gassen verkeilt hatten. Schlussendlich musste Cyrill rückwärts durch das halbe Dorf fahren um wenden zu können und wir fanden letztendlich mit Hilfe der Bewohner den gesuchten Stellplatz. Dort wurden wir bereits von anhänglichen Reitern empfangen, die uns eine Pferdetour zum Vulkan für den nächsten Tag verkaufen wollten.  Dafür hatten wir nun wirklich keinen Nerv und wir gaben Ihnen zu verstehen, dass wir kein Interesse daran hätten. Am nächsten Morgen spazierten wir durch die Gassen des Dorfes, welches ausschliesslich von Indios bewohnt wird. Wir frühstückten an einem kleinen Stand der Einheimischen und es war spannend dem Treiben der Bewohner zuzusehen. Die Frauen trugen alle weite, plissierte Röcke mit bunten Schürzen darüber. Gerne wäre ich noch ein Tag länger in diesem zauberhaften Städtchen geblieben. Am Nachmittag wanderten wir zur Kirche, welche bis auf den Kirchturm durch die Lava des Vulkans verschluckt wurde. Unsere Gedanken kreisten jedoch die ganze Zeit darum, wie wir Angahuan mit Büffel II wieder unbeschadet verlassen können. Da es ja bei der Ankunft bereits dunkel war, hatten wir keine Ahnung mehr, woher genau wir gekommen waren. Auf dem Rückweg hatten wir plötzlich die zündende Idee. Wir baten die Reiter um Hilfe. So kam es, dass uns einer hoch zu Ross durch die breiteste der engen Gassen führte, er voraus und wir mit Büffel II hinterher. 

Den nächsten Halt legten wir in San Miguel de Allende ein. Dies ist eine malerische Kolonialstadt, in welcher viele Amerikaner und Kanadier ein Haus besitzen. Entsprechend schicke Lokale und Geschäfte sind hier anzutreffen, mit ebensolchen Preisen. Leider hatten wir auch hier das Problem, dass Büffel II sich wie ein Elefant im Porzellanladen durch die engen Gassen quälte. So fuhren wir auch nicht auf den zuerst vorgesehenen Campingplatz, da die Zufahrt zu schmal war und bevorzugten den nahegelegenen Parkplatz - und bezahlten für weniger Komfort mehr....! Dennoch wollten wir dort zwei Nächte verbringen, da wir Nadja und Chris sowie Rita und Klaus wieder getroffen hatten. Wir verbrachten gemütliche Abende auf dem Campingplatz und in der Stadt. 

Weiter ging es danach nach Teotihuacan, einer Ausgrabungsstätte, die zuletzt von den Azteken bewohnt war. Da wir gerade in Kulturlaune waren, fuhren wir nach zwei Nächten weiter nach Tajin, eine weitere Ausgrabungsstätte, die auf unserem Weg nach Casitas an der Ostküste Mexikos lag.

In Casitas besitzt der Schweizer Martin seit über zwanzig Jahren das Hotel CocoLoco. Dort wollten wir zwei bis drei Wochen bleiben und die Festtage verbringen. Aus dem geplanten Spanischkurs ist leider nichts geworden. Martin kannte auch niemanden, der Unterricht anbieten würde. Casitas ist zwar ein bisschen touristisch, aber hauptsächlich für mexikanische Touristen. Und die sprechen ja schon spanisch...So verbrachten wir zweieinhalb Wochen in Casitas mit Nichtstun, ausser Baden, Essen, Trinken und Weihnachten und Silvester vorbeiziehen zu lassen. Zu Silvester gesellten sich noch ein paar bekannte und neue Gesichter dazu. Sepp mit Theo und Sabine sowie ein weiteres Schweizer und deutsches Paar. 
Sobald ein Hauch von Wind aufkam, beschäftigte sich Cyrill mit dem Gedanken, seine Kitesurf-Ausrüstung auszupacken. Dies ist ja eine sehr anspruchsvolle Sportart. Vor allem was die Rahmenbedingungen anbelangt. Mal hat es zuviel Wind, mal zu wenig, mal sind die Wellen zu stark, dann zu schwach, Mal sind die vorhandenen Kites zu gross oder zu klein.....Wenn alle Faktoren optimal zusammenspielen, ist es wie ein Sechser im Lotto. Unangenehm dabei ist jedoch, dass - obwohl nur eine Person auf dem Brett stehen kann - es offenbar zwei Personen braucht, um den Sport auszuüben. Der zweiten Person fällt mehr eine unterstützende, untergeordnete Rolle zu. In unserer Konstellation kamen dafür nur Sämi und ich in Frage. Sämi hatte keine Lust. Aufopfernd, aber nicht ohne meinen Unmut kundzutun, habe ich mich dieser Tätigkeit angenommen. Ich war Cyrill auf jeden Fall sehr dankbar, dass er dann in Cartagena Kite-Lektionen bei einer Schule gebucht hatte und meine Hilfe hinfällig wurde. 
Am 6.1.2019 war es dann soweit: wir mussten das CocoLoco verlassen, da für am 9.1.2019 die Verschiffung von Büffel II von Veracruz nach Cartagena gebucht war. 

Am 7.1.2019 kamen wir in Veracruz an und haben für fünf Tage im Hotel logiert. Es war für mich ein überwältigendes Gefühl, wieder mal viel Platz und eine eigene Dusche zu haben. Die fünf Tage gingen wie im Flug vorbei, da wir etliches zu erledigen hatten. Büffel II musste für die Verschiffung gründlich gewaschen werden, die Verschiffungs- und Zollformalitäten mussten mit dem Agenten geregelt werden und für Sämi benötigten wir ebenfalls diverse Formulare. Zu guter Letzt fuhren wir zum Flughafen in Veracruz um die Flüge zu buchen. Mit Hund ging das leider nicht online und telefonisch gestaltet es sich aufgrund unserer beschränkten Sprachkenntnisse auch schwierig. Am Schalter der Aeromexico fanden wir jemanden, die englisch sprach. Sie erklärte uns allerdings, dass sie den Flug nur bis nach Bogota buchen könne. Den Inlandflug von Bogota nach Cartagena könnten wir erst in Bogota über Avianca buchen. So kam es, dass wir mal bis Bogota buchten und dort zwei Übernachtungen einlegten. Vor Ort buchten wir dann den Weiterflug nach Cartagena. Es war eine anstrengende Reise und all die Formulare, die wir für Sämi organisiert hatten, hatte in Bogota kein Mensch interessiert, da wir um Mitternacht ankamen und der entsprechende Schalter geschlossen war. 

Angekommen in Cartagena haben wir für drei Tage in einem Hotel in der Altstadt eingecheckt. Das historische Zentrum Cartagenas ist sehr malerisch, mit engen Gässchen (die uns diesmal ohne Büffel II nicht störten...), bunten Häusern und quirligen Menschen. Hier hat es mir sehr gut gefallen. 
Wir sind dann noch zwei Mal umgezogen, um auch andere Ecken kennenzulernen. Der Viertel Bocagrande ist allerdings weitaus weniger schön. Total touristisch, viele Hochhäuser, Schmutz und laute Menschen. 
Nebst den Formalitäten um Büffel II wieder aus dem Hafen zu lösen, fand Cyrill, wie bereits erwähnt, Zeit um ein paar Kite-Stunden bei einer Schweizer Lehrerin zu besuchen. Ich konnte derweil die Stadt noch nach meinem Gusto erkundigen und den kulinarischen Genüssen Cartagenas frönen. 
Am 23.1.2019 war es dann endlich soweit: Wir konnten den Büffell II in Empfang nehmen und unsere Reise fortsetzen. Wir sind Richtung Osten gefahren, wo wir im Casa Grande am Tayrona Beach übernachtet haben. Ein paradiesischer Platz am karibischen Meer, schade nur, dass man nicht baden kann, da das Meer zu wild und daher zu gefährlich ist. 

Danach ging es ins Landesinnere, wo es brutal heiss wurde, so dass wir nochmals in einem Hotelzimmer mit Klimaanlage eingecheckt hatten. Es folgte eine Übernachtung in San Gil, auf einem schönen grossen Campingplatz mit Pool und Cabanas. Zur Zeit befinden wir uns in der Stadt Villa de Leyva. Ein Ort, der wohl der wohlhabenden Bevölkerungsschicht Kolumbiens vorenthalten ist. Es gibt sehr schöne Villen, die Stadt ist herausgeputzt, nirgendwo liegt Müll und man fühlt sich ein bisschen in die spanische Kolonialzeit versetzt. Die Stadt ist von unserem Stellplatz in 15 Minuten zu Fuss erreichbar, was mir natürlich sehr gefällt. Es gibt hübsche Restaurants und Cafés, nette kleine Geschäfte - das Leben mutet sehr europäisch an. 




Mexico

El Tajin
Casitas

Teotihuacan, Mexico