Reiseetappen seit letztem Blogeintrag:
Santa Fe-Gallup-Quartzsite-Calexico-MEXIKO-La Bufadora-San Quintin-Cativina-Bahia Los Angeles-Guerrero Negro-San Ignacio-Laguna San Ignacio-Mulege-Ciudad Constitution-La Paz-Todos Santos-Los Barriles
Es traf ein, was wir zu hoffen kaum gewagt hatten: Der Reifenwechsel in Santa Fe hatte reibungslos geklappt und wir konnten unser nächstes Ziel, Quartzsite, anpeilen. Dies ist ein schräger Ort in der Wüste Arizonas und hat grundsätzlich nichts zu bieten. Dennoch haben viele amerikanische und kanadische Rentner diesen Platz zum Überwintern auserkoren. So gibt es dort unzählige RV-Parks, die jedoch hauptsächlich auf Langzeitgäste ausgerichtet sind. Supermarkt und Restaurants gibt's kaum. Diese werden jeweils in Zelten für die Wintermonate aufgebaut. Im Sommer wird es wohl wie ausgestorben sein.
Nach drei Übernachtungen unter Rentnern haben wir uns für den Grenzübergang zu Mexiko bei Calexico entschieden. Die Grenzformalitäten verliefen Dank unseren profunden Spanischkenntnissen problemlos. Keine Ahnung warum die Grenzbeamten mit uns Englisch sprachen...
Kaum waren wir eine Viertelstunde in Mexiko, wurden wir bereits von der Polizei rausgenommen. Den aufmerksamen Polizistinnen war nicht entgangen, dass wir nicht angegurtet waren, was natürlich verboten und daher geahndet werden muss. Da konnten wir den Ordnungshüterinnen noch lange erklären - mangels Worten mit Händen und Füssen - dass der Büffel II schon alt ist und daher über gar keine Sicherheitsgurte verfügt. Das liess die beiden Mexikanerinnen aber kalt. Sie bestanden auf die 40 USD Busse, bzw. würden sie auf den Strafzettel verzichten, bezahlen müssten wir aber trotzdem. Cyrill konnte das "Bussgeld" auf die Hälfte reduzieren, indem er ihr einen 20-Dollarschein wieder entzog. Wie sagte uns ein Amerikaner: T.I.M - This is Mexico!
Am nächsten Tag steuerten wir ein Autozubehörgeschäft an und Cyrill hat uns inzwischen fachmännische Sicherheitsgurte montiert. Seither sind wir vorschriftsgemäss mit "Cinturon de Seguridad" unterwegs und brauchen die mexikanische Polizei nicht mehr zu fürchten.
Von Mexiko haben wir bisweilen nur die Baja California gesehen. Eine karge, lebensfeindliche Landschaft, zu 100 Prozent bestehend aus dürren Büschen und riesigen Kakteen. Dafür gibt es schöne Buchten mit türkisblauem, klarem Meer. Klar, dass wir diese Buchten zum Übernachten ansteuern und meist auch mindestens zwei Nächte bleiben, um die traumhafte Kulisse, das warme Meer und die Sonne zu geniessen. Noch sind Spanischkenntnisse nicht gross von Nöten, da es hier viele amerikanische und kanadische Touristen gibt. Wir haben jedoch vor, in der Nähe von Veracruz, wo wir voraussichtlich zwei bis drei Wochen bleiben werden, einen Sprachkurs zu besuchen. Mal schauen, was sich einrichten lässt.
Für am 7. Dezember 2018 haben wir die Fähre von der Baja California zum Festland gebucht. Die Überfahrt soll etwa 16 Stunden dauern. Praktischerweise darf man aber im Camper bleiben. Dies ist mit ein Grund, weshalb wir uns für die lange Strecke entschieden haben. Zuerst wollten wir nur die kurze Strecke buchen, da wir Sämi, seit Cindy nicht mehr da ist, nicht mehr so lange alleine lassen können. Der Kleine trauert ganz heftig um seine geliebte Cindy. Er litt für über zwei Monate so stark unter Durchfall, dass er uns jede Nacht mehrmals in den Büffel II gemacht hat. Zwei Tierarztbesuche brachten leider auch keine Abhilfe. Nach der Antibiotikabehandlung war der Durchfall jeweils wieder da. Da wir langsam das Gefühl hatten, dass das Problem psychischer Natur war, schlief ich für drei Nächte mit Sämi auf dem Bettsofa. Und siehe da, der Durchfall war wie weggeblasen. Seither teilen wir uns das Bett zu dritt. Sämi ist happy und uns warm, vor allem hier in Mexiko.
Im Moment befinden wir uns in Los Barriles, ein Mekka für Kite-Surfer, wo Cyrill sein Können vertiefen wollte. Leider hat es seit drei Tagen überhaupt keinen Wind, so dass wir heute ein Alternativprogramm in Angriff genommen und ein Jetski gemietet haben. Das hat Spass gemacht und wir sind auch nur einmal ins Meer gekippt. Ich habe es dann dennoch vorgezogen, das Gefährt vorzeitig zu verlassen, damit Cyrill sich noch nach seinem Belieben austoben konnte. Soviel Testosteron verträgt mein zartes Nervenkostüm nicht.
Morgen geht es nun weiter nach La Paz, wo wir die Fähre nach Mazatlan nehmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen