Sonntag, 10. Juli 2016

Namibia

Von Kamanjab gings weiter ins Kaokoveld, dieses riesige fast unbewohnte Gebiet ist ein Paradies zum Offroad fahren. Es ist ein offenes Gebiet, ohne Zäune wie sonst grösstenteils in Namibia, und wird von den Stämmen und Kommunen selbst verwaltet. Es ist ein karge, hügelige Landschaft, in der es aber ein paar Flussläufe hat. Diese Flussläufe führen zwar die meiste Zeit fast kein Wasser, aber genug für viele Pflanzen und Tiere. Ich bin bei Sesfontein in den Hoanib River rein und etwa 50 km im Flussbett gefahren, teilweise in einem schönen Canyon drin. Der Untergrund ist loser Sand, ohne 4x4 fährst du keinen Meter weit. Etwas erhöht habe ich dann im Canyon drin übernachtet. Am nächsten Tag gings aus dem Canyon raus und 70 km quer durch die Wüste, bis ich zum Hoarusib River kam. Dieser Canyon ist enger und hatte noch ein paar Zentimeter Wasser drin, aber fester Untergrund und somit einfacher zum fahren. In diesem Canyon bin ich dann bis Purros gefahren, wo ich etwas ausserhalb in der Wüste genächtigt habe. In den Flussbetten habe ich einen Elefant, eine Giraffe, Springböcke und Oryx gesehen, es hätte sicher noch viele Tiere mehr gehabt. Aber ich war auch viel mit fahren beschäftigt und konnte nicht noch gross rumschauen. Am nächsten Tag gings dann die 80 km von Purros nach Sesfontein zurück über die mit Abstand schlechteste Strasse die ich bisher gefahren bin. Wellblech vom übelsten und grosse Löcher forderten ihren Tribut. Hinten rechts ist die Stossdämpferaufhängung abgebrochen und ich musste den Stossdämpfer demontieren. Bei genauerem hinsehen, sah ich dass das selbe Teil hinten links auch schon angerissen war. Nach einer weiteren Übernachtung an einem Fluss, machte ich mich deshalb auf den Weg nach Otjiwarongo, wo ich die Adresse einer guten Garage hatte. Bei der Hohenfels Garage schweissten sie mir die beiden Aufhängungen neu. Und ich liess auch gleich einen neuen Support für den Kabelzug zum Einschalten der Differenzialsperre anfertigen, dieses Teil wahr schon vor Monaten abgebrochen. Während dieser Zeit war ich 25 km ausserhalb von Otjiwarongo auf dem Camp der Weavers Rock Farm einquartiert. Auch sonst habe ich diese Tage viel an Büffel gearbeitet, alle Räder durchgewechselt inkl. den beiden Ersatzreifen, weil die Reifen einseitig abgefahren waren, 2-3 elektrische Problemchen in Ordnung gebracht, die Differenzialsperre repariert und eine neue Bordbatterie eingebaut.
Dann bin ich weiter Richtung Swakopmund gefahren und habe mal wieder die Vorräte aufgestockt. Ich bin danach der Küste entlang nach Cape Cross gefahren, wo es eine riesige Seelöwenkolonie von etwa 250'000 Tieren hat. Wenn der Wind von der Kolonie her bläst, riecht man den strengen Geruch schon viele Kilometer vorher. Beim Camp der Cape Cross Lodge, dem fast einigen Gebäude weit und breit, bin ich ein paar Tage geblieben. Es ist zwar nur Wüste rundherum, aber am Meer gefällts mir immer und ich habe auch die kühlen Temperaturen da genossen. Cindy hat die Spaziergänge am Meer auch genossen, weil es da immer irgendetwas zu futtern gibt und weil sie manchmal einen Schakal durch die Gegend jagen konnte. Wenn es Dunkel ist habe ich sie aber an solchen Orten, wo es auch Hyänen gibt, immer an der Leine. An einem Abend als wir vor dem Schlafen gehen noch eine Runde um den Camping gemach haben, hätte ich das Gefühl dass etwas hinter mir ist und mich umgedreht und da war eine Hyäne nur ein paar Meter entfernt. Als ich sie mit der Taschenlampe angepfunzelt habe, ist sie weggerannt. Wenn sie grossen Hunger gehabt hätte, könnte es schon sein, dass sie angegriffen hätte. Dann gings zurück nach Swakopmund um im Büro der NWR eine Bewilligung zum Campen im Namib Naukluft Nationalpark zu besorgen. Ich wollte auf dem Weg zu den Dünen von Sossusvlei durch den Namib Naukluft NP fahren und dabei einmal bei der Blutkoppe übernachten. Ich habe da einen sehr schönen Übernachtungsplatz unter einem Felsvorsprung gefunden. Als nächstes bin ich noch 2 Tage auf dem Camp Gecko Tented Camp geblieben, das von Heidi und René, zwei Schweizern, gemanagt wird und wo ich im Dezember auch schon mal war.
Von da fuhr ich bis zu einem Camp, das nahe am Eingang zu den Dünen von Sossusvlei liegt und habe  nochmals übernachtet. Am nächsten Morgen fuhr ich zeitig los um nicht zu spät bei den Dünen zu sein. Die riesigen ganz roten Dünen sind wunderschön und eindrucksvoll und unten als Kontrast die weissen Salzseen mit abgestorbenen Bäumen. Ich bin dann noch eine Düne hochgelaufen, Cindy musste leider im Auto bleiben weil das ganze Gebiet Nationalpark ist. Weiter gings Richtung Rehoboth, unterwegs habe ich noch auf einem Pass oben wild gecampt. Im Lake Oanob Resort habe ich mich für 3 Tage niedergelassen. Das ist einer der wenigen Stauseen in Namibia und hat wegen der anhaltenden Trockenheit im Moment auch sehr wenig Wasser. Ich habe mit meinem Schlauchboot ein paar Paddeltouren gemacht und Cindy kommt inzwischen auch richtig gerne mit.
Jetzt bin ich gerade auf der Elisenheim Guestfarm etwas nördlich von Windhoek und mache mich morgen wieder auf den Weg Richtung Swakopmund.

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